TEI-P5
Die ruthenische griechisch-katholische Kirche ist die Kirche eines Volkes, das keine
politische Nation bildete. Als Ruthenen bezeichnete man seit dem 11. Jahrhundert slawischen
Stämme im Osten der Königreiche Polen und Litauen und in der transkarpatischen Ukraine im
damaligen Königreich Ungarn.
Um das Vordringen des Protestantismus abzuwehren, suchten die Bischöfe von Mukačevo seit dem 16. Jahrhundert einen Anschluss an die römisch-katholische Kirche. Die Union zwischen Rom und der Ruthenischen Kirche wurde schließlich 1646 in Užgorod geschlossen. Mit der Bulle "Eximia Regalium Principum" errichtete Papst Clemens XVI. 1771 die Eparchie Mukačevo. Der Bischofssitz wurde nach Užgorod verlegt, die alte Bezeichnung der Eparchie blieb allerdings bestehen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet der Ruthenischen griechisch-katholischen Kirche Teil der neu gebildeten Republik Tschechoslowakei. Die ruthenische griechisch-katholische Kirche gehört zum byzantinischen Ritus.
In den Quellen ist nicht immer eindeutig, ob die Bezeichnung "ruteno" tatsächlich Mitglieder der ruthenischen Kirche meint, da beispielsweise auch der Metropolit der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche als "greco-ruteno" bezeichnet wird (Dokument Nr. 19923).
Online seit 24.03.2010, letzte Änderung am 10.09.2018. Als PDF anzeigen
Ruthenische griechisch-katholische Kirche
Um das Vordringen des Protestantismus abzuwehren, suchten die Bischöfe von Mukačevo seit dem 16. Jahrhundert einen Anschluss an die römisch-katholische Kirche. Die Union zwischen Rom und der Ruthenischen Kirche wurde schließlich 1646 in Užgorod geschlossen. Mit der Bulle "Eximia Regalium Principum" errichtete Papst Clemens XVI. 1771 die Eparchie Mukačevo. Der Bischofssitz wurde nach Užgorod verlegt, die alte Bezeichnung der Eparchie blieb allerdings bestehen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Gebiet der Ruthenischen griechisch-katholischen Kirche Teil der neu gebildeten Republik Tschechoslowakei. Die ruthenische griechisch-katholische Kirche gehört zum byzantinischen Ritus.
In den Quellen ist nicht immer eindeutig, ob die Bezeichnung "ruteno" tatsächlich Mitglieder der ruthenischen Kirche meint, da beispielsweise auch der Metropolit der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche als "greco-ruteno" bezeichnet wird (Dokument Nr. 19923).
Literatur
GALADZA, Peter, Eastern Catholic Christianity, in: PARRY, Ken (Hg.), The Blackwell
Companion to Eastern Christianity, Malden 2007, S. 291-318.
KULIČ, Janov, Ruthenen, in: Lexikon für Theologie und Kirche3 8 (1999),
Sp. 1392 f.
OELDEMANN, Johannes, Die katholische Kirche, in: DERS. (Hg.), Konfessionskunde
(Handbuch der Ökumene und Konfessionskunde 1), Paderborn 2015, S. 13-72, hier
18.
SCHNABEL, Nikodemus C., Ruthenische Griechisch-Katholische Kirche, in: www.pro-oriente.at (Letzter Zugriff am: 04.11.2010).
Empfohlene Zitierweise
Ruthenische griechisch-katholische Kirche, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 18095, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/18095. Letzter Zugriff am: 03.07.2025.