Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) in Hessen

Die hessische Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) konnte in der Weimarer Republik bereits auf eine lange Geschichte zurückblicken. Wilhelm Liebknecht stammte aus Gießen und die Partei hatte sich zur mitgliederstärksten des Großherzogtums entwickelt. Programmatisches Ziel blieb auch nach der Novemberrevolution, an der die hessische SPD maßgeblich beteiligt war, der Aufbau eines demokratischen Sozialismus. In Hessen erlangten die Unabhängigen Sozialdemokraten (USPD) nur eine geringe Bedeutung. Bei den Wahlen zur verfassunggebenden Volkskammer am 26. Januar 1919 erreichte sie 1,5 Prozent der Stimmen bzw. ein Mandat, bei den ersten Landtagswahlen am 27. November 1921 3,8 Prozent bzw. zwei Mandate. Ihre Landtagsabgeordneten kehrten 1922 zurück zur SPD. Diese hatte 1919 44,5 Prozent bzw. 31 Mandate gewonnen. Bei den Wahlen 1921, am 7. Dezember 1924 und am 13. November 1927 sackte sie auf nur noch über 30 Prozent bzw. 24 bis 26 Mandate ab. Bei den Landtagswahlen am 15. November 1931 und am 19. Juni 1932 kam sie lediglich auf über 20 Prozent bzw. 15 bis 17 Mandate. Die SPD war an allen hessischen Regierungen der Weimarer Republik beteiligt und stellte stets den Ministerpräsidenten.
Literatur
FALTER, Jürgen / LINDENBERGER, Thomas / SCHUMANN, Siegfried, Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik. Materialien zum Wahlverhalten. 1919-1933, München 1986, S. 95.
FRANZ, Eckhart G. / KÖHLER, Manfred, Einleitung: Der Volksstaat Hessen und sein Parlament, in: DIES. (Hg. u. Bearb.), Parlament in Kampf um die Demokratie. Der Landtag des Volksstaats Hessen 1919-1933 (Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen 6), Darmstadt 1991, S. 9-69, hier 20-22, 42-44.
VIAF: 150770769
Empfohlene Zitierweise
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) in Hessen, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 1825, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/1825. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 29.01.2018, letzte Änderung am 06.05.2019.
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