Auferstehungsglaube
Abgesehen von nicht-christlicher Kritik entwickelte sich eine theologische Kritik im Zuge der Aufklärung und dabei insbesondere innerhalb der evangelischen Theologie. Ein zentraler Vertreter diese Kritik war Friedrich Schleiermacher (1768-1934). Er vertrat die Position, dass die Jünger Jesu Gottessohnschaft bereits vor der Auferstehung erkannt hätten. Folglich könne sie nicht die einzige Grundlage des Glaubens sein, weshalb ihre nicht zu beweisende Historizität kein Problem darstelle. Die historische Bibelkritik fand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Eingang in die liberale Theologie, die jedoch auch innerevangelisch umstritten war.
Daneben wurde Kritik an der Historizität der Auferstehung vor allem in Form von vier Hypothesen geübt: Die Betrugshypothese vermutete eine bewusste Inszenierung von Seiten der Christen; die Scheintodhypothese ging davon aus, das Jesus das Grab lebend verlassen hatte und seinen Jüngern lebend begegnet sei; die Halluzinationshypothese unterstellte den Anhängern Jesu Visionen und die Mythenhypothese zog Parallelen zu antiken Legenden.
Quellen
1 Kor 15,14, in: Die Bibel [Einheitsübersetzung 2016], in: www.bibleserver.com (Letzter Zugriff am: 07.11.2018).
Literatur
KESSLER, Hans, Auferstehung Christi II. Theologiegeschichtlich und
III. Systhematisch-theologisch, in: Lexikon für Theologie und
Kirche3 1 (1997), Sp. 1182-1190.
KREMER, Jacob, Auferstehung Christi I. Im Neuen Testament, in: Lexikon für Theologie
und Kirche3 1 (1997), Sp. 1177-1182.
SCHREIBER, Stefan, Begleiter durch das Neue Testament, Ostfildern
22010, S. 288-295.
WENDLANDT, Hans Karl, Auferstehung Christi I-III, in: Lexikon für Theologie und Kirche
1 (1930), Sp. 788-790.
WILCKENS, Ulrich, Kritik der Bibelkritik. Wie die Bibel wieder zur Heiligen Schrift
werden kann, Neukirchen-Vluyn 2012.