Bulle Leos XII. "Ad Dominici gregis custodiam" vom 11. April 1827 und Breve "Re sacra" vom 28. Mai 1827

Durch die Bulle "Ad Dominici gregis custodiam" Leos XII. vom 11. April 1827 und das Breve "Re sacra" vom 28. Mai 1827 wurde das "oberrheinische System" als Modus bei der Bischofsernennung in den Bistümern Freiburg, Rottenburg, Limburg, Fulda und Mainz eingeführt. Das Bischofswahlrecht lag beim jeweiligen Domkapitel, das allerdings vor der Wahl dem Landesherrn eine Kandidatenliste vorlegen musste, von der dieser mindergenehme Kandidaten streichen durfte. Mindestens zwei Kandidaten mussten auf der Liste stehen bleiben, um eine echte Wahl zu garantieren. Der Landesherr konnte ansonsten auch alle Kandidaten einer Liste als ungeeignet bezeichnen und eine neue Kandidatenliste anfordern.
Quellen
HUBER, Ernst Rudolf / HUBER, Wolfgang (Hg.), Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert. Dokumente zur Geschichte des deutschen Staatskirchenrechts, Bd. 1: Staat und Kirche vom Ausgang des alten Reichs bis zum Vorabend der bürgerlichen Revolution, Berlin 21990 ND Darmstadt 2014, Nr. 109, S. 268-271 [deutscher Text].
MERCATI, Angelo (Hg.), Raccolta di concordati su materie ecclesiastiche tra la Santa Sede e le autorità civili, Bd. 1: 1098-1914, Rom 21954, S. 700-703 [lateinischer Text].
Literatur
HILLING, Nikolaus, Oberrheinische Kirchenprovinz, in: Lexikon für Theologie und Kirche 7 (1935), Sp. 654 f.
HIRSCHFELD, Michael, Die Bischofswahlen im Deutschen Reich 1887-1914. Ein Konflikt zwischen Staat und katholischer Kirche zwischen dem Ende des Kulturkampfes und dem Ersten Weltkrieg, Münster 2012, S. 573-575, 625 f., 649 f.
Empfohlene Zitierweise
Bulle Leos XII. "Ad Dominici gregis custodiam" vom 11. April 1827 und Breve "Re sacra" vom 28. Mai 1827, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 2094, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/2094. Letzter Zugriff am: 08.10.2024.
Online seit 04.06.2012, letzte Änderung am 26.06.2019.
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