U-Boot-Krieg
Ende 1916 stimmte die Regierung unter dem Eindruck der militärischen Lage den Plänen zur Durchführung des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs als letztes Mittel zu einem Sieg zu. Nach Berechnungen des Admiralstabs würde die monatliche Versenkung von Schiffen mit insgesamt 600.000 Bruttoregistertonnen Großbritannien binnen fünf Monaten in die Knie zwingen, noch bevor ein möglicher Kriegseintritt der USA das militärische Kräfteverhältnis maßgeblich zugunsten der Entente verbessern würde. Am 9. Januar 1917 ordnete Wilhelm II. den uneingeschränkten U-Boot-Krieg zum 1. Februar an. Bis Ende 1917 versenkten die über 100 deutschen U-Boote über 1.000 alliierte Schiffe, doch die anvisierte Versenkungsrate konnte nicht erreicht werden. Durch Minensperren und die Einführung eines Konvoi-Systems konnten die Alliierten die Versenkungszahlen bis zum Kriegsende maßgeblich reduzieren.
Die Berechnungen des Admiralstabs erwiesen sich in vielen Bereichen als zu optimistisch. Darüber hinaus führte der uneingeschränkte U-Boot-Krieg bereits am 6. April zum Kriegseintritt der USA.
Literatur
ROHWER, Jürgen, U-Boot-Krieg, in: HIRSCHFELD, Gerhard / KRUMEICH, Gerd / RENZ, Irina
(Hg.), Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn u. a. 2009, S. 931-934.