Comité der Russischen Kinderhilfe in Deutschland

Das "Comité der Russischen Kinderhilfe in Deutschland" war eine Organisation, die sich der prekären Situation der Kinder russischer Familien annahm, die in der Folge der sozialistischen Revolution in Russland ab 1917 ihre Heimat verlassen hatten.
Das Komitee wurde auf die Initiative der Baronin Lydia Pahlen im Frühjahr 1921 in Berlin gegründet und erhielt maßgebliche Unterstützung durch das Deutsche Rote Kreuz. Zu den zentralen Aufgaben des Komitees zählte vor allem die Lebensmittelversorgung der Kinder aus Emigrantenfamilien, was bei der ohnehin schlechten Versorgungslage in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg eine große Herausforderung darstellte. Des Weiteren wurden kinderreiche Familien finanziell unterstützt. Außerdem wurden provisorische Erziehungseinrichtungen geschaffen, deren Zielsetzung darin bestand, die Kinder auf die Rückkehr in die Heimat und ein Leben dort vorzubereiten. Dahinter stand die Hoffnung vieler Emigranten, nach einer Beruhigung der Lage wieder nach Russland einreisen zu können.
Auch in den stabilen 1920er Jahren blieb die Lage angespannt, da das "Comité der Russischen Kinderhilfe" wie andere Hilfsorganisationen für russischen Emigranten nicht die nötigen Mittel aufbrachte. Umso willkommener waren deshalb Hilfsmaßnahmen der katholischen Kirche, die auf dem Gebiet der Kinderfürsorge für Emigranten intensiv tätig wurde.
Literatur
VOLKMANN, Hans-Erich, Die Russische Emigration in Deutschland 1919-1929, Würzburg 1966, S. 13-28, hier 14.
Empfohlene Zitierweise
Comité der Russischen Kinderhilfe in Deutschland, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 23056, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/23056. Letzter Zugriff am: 23.04.2024.
Online seit 23.07.2014.
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