Entscheidung des Reichsgerichts vom 4. November 1920 über die Abschaffung des Religionsunterrichts in Sachsen, Hamburg und Bremen

Nach Art. 13 Abs. 2 der Weimarer Reichsverfassung hatte das Reich das Recht, bestehendes Landesrecht auf seine Kompatibilität mit dem Reichsrecht und der Verfassung gerichtlich überprüfen zu lassen. Das Reichsgericht fällte am 4. November 1920 in den ähnlich gelagerten Fällen der Abschaffung des Religionsunterrichts in Sachsen, Hamburg und Bremen die Entscheidung, dass die drei Länder mit ihren jeweiligen Gesetzen gegen Art. 146, 149 und 174 der Weimarer Reichsverfassung verstießen.
Analyse
Pacelli war bereits vor der Entscheidung des Reichsgerichts davon ausgegangen, dass das sächsische Recht gegen die Weimarer Reichsverfassung verstieß ( Dokument Nr. 6777).
Quellen
Bekanntmachung des Arbeiter- und Soldatenrates Hamburg betreffend die Aufhebung des Religionsunterrichts vom 7. Dezember 1918, in: HUBER, Ernst Rudolf / HUBER, Wolfgang (Hg.), Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert. Dokumente zur Geschichte des deutschen Staatskirchenrechts, Bd. 4: Staat und Kirche in der Zeit der Weimarer Republik, Berlin 21990 ND, Nr. 67, S. 81.
Entscheidung des Reichsgerichts über die Beseitigung des Religionsunterrichts in Sachsen vom 4. November 1920, in: HUBER, Ernst Rudolf / HUBER, Wolfgang (Hg.), Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert. Dokumente zur Geschichte des deutschen Staatskirchenrechts, Bd. 4: Staat und Kirche in der Zeit der Weimarer Republik, Berlin 21990 ND Darmstadt 2014, Nr. 69, S. 83 f.
Entscheidung des Reichsgerichts über die Beseitigung des Religionsunterrichts in Hamburg, Altona und Umgebung, in: HUBER, Ernst Rudolf / HUBER, Wolfgang (Hg.), Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert. Dokumente zur Geschichte des deutschen Staatskirchenrechts, Bd. 4: Staat und Kirche in der Zeit der Weimarer Republik, Berlin 21990 ND, Nr. 70, S. 85.
Entscheidung des Reichsgerichts über die Beseitigung des Religionsunterrichts in Bremen, in: HUBER, Ernst Rudolf / HUBER, Wolfgang (Hg.), Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert. Dokumente zur Geschichte des deutschen Staatskirchenrechts, Bd. 4: Staat und Kirche in der Zeit der Weimarer Republik, Berlin 21990 ND, Nr. 71, S. 85  f.
[Pacelli, Eugenio], L'ordinamento della questione scolastica in Germania secondo la nuova Costituzione von vor dem 2. November 1920; Dokument Nr. 6777.
[Sächsisches] Übergangsgesetz über das Volksschulwesen vom 22. Juli 1919, in: HUBER, Ernst Rudolf / HUBER, Wolfgang (Hg.), Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert. Dokumente zur Geschichte des deutschen Staatskirchenrechts, Bd. 4: Staat und Kirche in der Zeit der Weimarer Republik, Berlin 21990 ND, Nr. 65, S. 79 f.
Verordnung des Arbeiter- und Soldatenrats Bremen betreffend Religionsunterricht, Geschichtsunterricht usw. vom 7. Januar 1919, in: HUBER, Ernst Rudolf / HUBER, Wolfgang (Hg.), Staat und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert. Dokumente zur Geschichte des deutschen Staatskirchenrechts, Bd. 4: Staat und Kirche in der Zeit der Weimarer Republik, Berlin 21990 ND, Nr. 68, S. 82.
Literatur
SCHLÜTER, Marnie, Reichsschulpolitik und die Abteilung für Bildung und Schule im Reichsministerium des Innern 1919-1934, Diss. Münster 2002, S. 84 f., in: repositorium.uni-muenster.de (Letzter Zugriff am: 25.01.2016).
Empfohlene Zitierweise
Entscheidung des Reichsgerichts vom 4. November 1920 über die Abschaffung des Religionsunterrichts in Sachsen, Hamburg und Bremen, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 237, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/237. Letzter Zugriff am: 23.11.2024.
Online seit 14.01.2013, letzte Änderung am 16.02.2016.
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