Vorwärts

Der "Vorwärts" ist das Parteiorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Die Erstausgabe erschien am 1. Oktober 1876. Aufgrund der Sozialistengesetze wurde das Blatt 1878 verboten. Daraufhin entstanden in Zürich seit 1879 der "Sozialdemokrat" als Exilorgan sowie zahlreiche lokale Parteizeitungen, darunter das "Berliner Volksblatt". Nach der Aufhebung der Sozialistengesetze 1890 wurde das "Berliner Volksblatt" 1891 in "Vorwärts" umbenannt, um an die alte Zeitung anzuknüpfen
Vor dem Ersten Weltkrieg erfolgte ein starker Anstieg der Auflage. Wurden 1902 noch ca. 56.000 Exemplare verkauft, waren es 1912 ca. 165.000. Nach der Abspaltung der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) 1917 blieb der "Vorwärts" das Organ der Mehrheitssozialisten (MSPD). Die USPD gründete "Die Freiheit" als eigenständiges Parteiorgan. 1918 wurde das Verlagsgebäude des "Vorwärts" in Berlin im Rahmen der Revolution von Spartakisten besetzt. Nach der Wiedereingliederung der USPD in die MSPD 1922 konnte der "Vorwärts" auch Teile der Leserschaft der "Freiheit" wieder zurückgewinnen.
Seit Beginn der 30er Jahre nahm der "Vorwärts" zunehmend den Kampf nicht nur gegen die kommunistische, sondern auch gegen die nationalsozialistische demokratiefeindliche Bewegungen auf, was unter der Reichskanzlerschaft Franz von Papens mehrere kurze Verbote nach sich zog. Am 28. Februar 1933, einen Tag nach dem Brand des Reichstags, wurde der "Vorwärts" verboten. 1948 wurde der Druck des "Vorwärts" wieder aufgenommen.
Literatur
SCHULZE, Volker, Vorwärts (1876-1933), in: FISCHER, Heinz-Dietrich (Hg.), Deutsche Zeitungen des 17. bis 20. Jahrhunderts (Publizistik-historische Beiträge 2), Pullach bei München 1972, S. 329-348.
Empfohlene Zitierweise
Vorwärts, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 24052, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/24052. Letzter Zugriff am: 29.03.2024.
Online seit 02.03.2011.
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