Herzog Wilhelm II. von Urach als König Mindaugas II. von Litauen
Der Staatsrat hatte die Wahl ohne die Zustimmung der deutschen Regierung und Kaiser Wilhelms II. vorgenommen. Dieser stand in keinem guten Verhältnis zum Herzog von Urach. Der Kaiser bot am Tag der Wahl, am 11. Juli 1918, die litauische Krone in Personalunion dem König August von Sachsen an. Matthias Erzberger setzte sich erfolglos für Herzog Wilhelm II. ein. Im Oktober konnte sich der litauische Staatsrat gegen die deutsche Besatzungsmacht durchsetzen. Er arbeitete fortan selbständig eine litauische Verfassung auS. In diesem Zusammenhang beschloss der Staatsrat am 2. November 1918, seinen Wahlbeschluss vom 11. Juli nicht auszuführen. Somit trat Herzog Wilhelm II. von Urach das Amt als König Mindaugas II. von Litauen nicht an.
Literatur
CUBE, Sergej von, Ein württembergischer Prinz auf dem Thron von Litauen, in: Annaberger Annalen 8 (2000), S. 150-160, in: jahrbuch.annaberg.de (Letzter Zugriff am: 28.04.2009).
HELLMANN, Manfred, Die Deutschen in Litauen (Schriftenreihe / Der Göttinger Arbeitskreis 15), Kitzingen 1951.
LINDE, Gerd, Die deutsche Politik in Litauen im Ersten Weltkrieg, Wiesbaden 1965, S. 171-183.