Agnostizismus

Agnostizsimus (von griechisch a-gnosis, "ohne Wissen") bezeichnet den philosophischen Standpunkt, dass der Mensch keine sichere Erkenntnis über metaphysische Größen erlangen kann. Der Begriff wurde von dem Biologen Thomas Henry Huxley (1825-1895), einem Anhänger Darwins, geprägt. Vertreter dieser Denkrichtung gab es jedoch bereits in der griechisch-römischen Antike wie auch in der indischen und chinesischen Philosophie. In Bezug auf Gott ist der Agnostiker der Auffassung, "daß wir weder erkennen können, daß Gott existiert, noch, daß er nicht existiert" (Byrne). Da der Agnostizismus die Existenz Gottes offen lässt, besteht ein wesentlicher Unterschied zum Atheismus.
Die katholische Kirche verurteilte den Agnostizismus explizit in der Konstitution "Pascendi dominici gregis" vom 8. September 1907 als Fundament des sogenannten Modernismus.
Literatur
DH 3475–3500 (DENZINGER, Heinrich / HÜNERMANN, Peter (Hg.), Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen = Enchiridion symbolorum definitionum et declarationum de rebus fidei et morum, Freiburg im Breisgau u. a. 402005, S. 940-953).
LÖHR, Gebhard / BYRNE, Peter / VEN, Johannes van der / USTORF, Werner, Agnostizismus, in: Religion in Geschichte und Gegenwart4 1 (1998), Sp. 186, in: referenceworks.brillonline.com. (Letzter Zugriff am: 06.06.2018).
Modernismus und Enzyklika Pascendi dominici gregis; Schlagwort Nr. 5028.
Empfohlene Zitierweise
Agnostizismus, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 3234, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/3234. Letzter Zugriff am: 10.12.2024.
Online seit 20.01.2020.
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