Umkehr und Buße sind zentrale Bestandteile der christlichen Botschaft. Seit der
Alten Kirche gab es zahlreiche Bußtage und Bußzeiten, insbesondere Aschermittwoch,
Karfreitag oder die Quartembertage. Daneben wurden immer wieder, gerade im Zuge von Kriegen,
Buß- und Bettage ausgerufen. Der deutsche Buß- und Bettag ist ein evangelischer Feiertag,
der in den verschiedenen Ländern an unterschiedlichen Tagen begangen wurde. Im
19. Jahrhundert bestanden Bestrebungen, einen gesamtdeutschen Termin zu finden. 1893
wurde für Preußen ein einheitlicher Buß- und Bettag für den Mittwoch vor dem letzten Sonntag
im Kirchenjahr festgeschrieben; ab 1934 galt er für das ganze Deutsche Reich. In der
evangelischen Tradition verband der Buß- und Bettag drei Motive: das Schuldbekenntnis des
ganzen Volkes, den Hinweis auf Sünden der Zeit sowie die Fürbitte der Kirche für den Frieden
und die Welt. Eine katholische Diskussion um einen allgemeinen Buß- und Bettag wurde in
Deutschland daher vor dem Hintergrund dieser bestehenden evangelischen Tradition
geführt.
Literatur
SCHMIDT-LAUBER, Hans-Christian, Buß- und Bettag, in: Lexikon für Theologie und
Kirche3 2 (1994), Sp. 820 f.
Empfohlene Zitierweise
Buß- und Bettag, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 3330, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/3330. Letzter Zugriff am: 24.11.2024.
Online seit 18.09.2015, letzte Änderung am 10.09.2018.Als PDF anzeigen