Freie evangelische Gemeinde Königsberg
Die freie evangelische Gemeinde wurde staatlicherseits als politischer Verein aufgefasst und polizeilich überwacht, Amtshandlungen wurden gerichtlich verfolgt. Rupp vertrat dagegen die Auffassung, weiterhin Teil der evangelischen Kirche zu sein. Konflikte mit den Behörden führten bald zur zeitweiligen Auflösung der Gemeinde; eine Neugründung konnte allerdings unter dem Namen "Unsere Religionsgesellschaft" erfolgen. Erst mit der Übernahme der preußischen Regierung durch König Wilhelm (später I.) 1858 wurde die Gemeinde weniger angefeindet und es konnte ein Bund freier evangelischer Gemeinden gegründet werden. Zwischenzeitlich hatte sich die Gemeinde mit den Deutsch-Katholiken zur freien evangelisch-katholischen Gemeinde zusammengetan.
Literatur
CHRISTOPHERSEN, Alf, Rupp, Julius, in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005),
S. 278 f., in: www.deutsche-biographie.de (Letzter Zugriff am: 06.11.2018).
KONSCHEL, Paul, Rupp, Julius, in: Allgemeine Deutsche Biographie 53 (1907),
S. 635-646, in: www.deutsche-biographie.de (Letzter Zugriff am: 06.11.2018).
Geschichte der evangelisch-katholischen Gemeinde zu Königsberg. Zum Gedenktage ihres
fünfzigjährigen Bestehens, Königsberg 1895.
SCHIELER, Kaspar Erich, Dr. Julius Rupp und die freie religiöse Bewegung in der katholischen und
evangelischen Kirche Deutschlands im 19. Jahrhundert, Dresden / Leipzig
1903.