Universalienstreit

Universalien sind Allgmeinbegriffe (wie Gattungen, Eigenschaften oder Werte). Der seit der Antike geführte Streit um die Universalien oder das Universalien-Problem besteht im Verhältnis der Allgemeinbegriffe zu den Sachen oder Ideen, die sie bezeichnen. Es bestehen drei grundlegende Alternativen: Die Universalien gehen den Sachen voraus (ante rem), die Universalien sind den Sachen inhärent (in re) oder die Universalien sind eine nachträgliche Abstraktion von den Sachen (post rem). Während die einen den ontologischen Zusammenhang zwischen Begriff und Sache betonen (Realisten), heben die anderen den abstrakten Charakter der Begriffe hervor (Nominalisten). Insbesondere im Kontext der Frage nach dem Verständnis der Trinität wurde der Universalienstreit im Mittelalter zu einer theologischen Kernfrage. Die Neuscholastik vertrat einen gemäßigten Realismus in der Tradition Anselms von Canterbury.
Literatur
BAUR, Ludwig, Universalienstreit, in: Lexikon für Theologie und Kirche 10 (1938), Sp. 404 f.
KANN, Christoph, Universalien, Universalienstreit, in: Lexikon für Theologie und Kirche3 10 (2001), Sp. 416-418.
SÖDER, Joachim R. [u. a.], Universalienstreit, in: Theologische Realenzyklopädie 34 (2002), S. 340-354.
Empfohlene Zitierweise
Universalienstreit, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 3558, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/3558. Letzter Zugriff am: 28.03.2024.
Online seit 20.01.2020.
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