Reise Alfonso XIII. und Primo de Riveras nach Rom im November 1923

Im November 1923 besuchten der spanische König Alfonso XIII. und der General und Diktator Miguel Primo de Rivera zusammen Rom. Nur zwei Monate zuvor hatte sich der General mit dem "pronuciamiento" vom 13. September an die Macht geputscht und begonnen, eine Diktatur zu errichten. Der König hielt im Vatikan eine Rede, in welcher er das zeitgenössische mit dem gegenreformatorischen Spanien Philipps II. gleichsetzte und seine Bereitschaft zum Ausdruck brachte, dem Papst zu folgen, wenn er zu einem Kreuzzug aufrufe. Außerdem erinnerte er Pius XI. daran, dass er unter dem Jubel seines Volkes Spanien dem Heiligen Herzen Jesu geweiht habe. Pius XI. wich dem ersten Punkt in seiner Erwiderung aus, erinnerte Alfonso vielmehr daran, dass es im spanischen Volk auch weniger gute Katholiken gebe, denen trotz allem die Liebe des Papstes gelte. Hintergrund dieser Äußerung war, dass im gleichen Jahr der Erzbischof von Zaragossa von einem Spanier ermordet worden war. Die Absicht, die der König mit seiner Äußerung verfolgte, war vermutlich, seine Verbindung zum Militär zu betonen, die durch den Aufstieg de Riveras zu schwinden begann. Der Romaufenthalt war auch mit einem Besuch bei Benito Mussolini verbunden.
Literatur
BERNECKER, Walther L., Geschichte Spaniens im 20. Jahrhundert (Europäische Geschichte im 20. Jahrhundert), München 2010, S. 85 f.
PETRIE, Charles, King Alfonso XIII and His Age, London 1963, S. 185 f.
Empfohlene Zitierweise
Reise Alfonso XIII. und Primo de Riveras nach Rom im November 1923, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Schlagwort Nr. 467, URL: www.pacelli-edition.de/Schlagwort/467. Letzter Zugriff am: 27.12.2024.
Online seit 24.10.2013, letzte Änderung am 29.01.2018.
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