Friedensinitiative des Deutschen Reichs vom 12. Dezember 1916, Reichstagsrede von Reichskanzler Bethmann Hollweg
Das Friedensangebot sollte der geplanten US-amerikanischen Friedensinitiative an alle kriegführenden Nationen zuvorkommen. Im günstigsten Fall hätte die Friedensinitiative unter Ausschaltung der USA zu direkten Verhandlungen der Mittelmächte mit der Entente führen können. Darüber hinaus sollte es die USA dazu bringen, nach dem bereits geplanten Beginn des uneingeschränkten U-Boot-Kriegs zum 1. Februar 1917 auch weiterhin ihre Neutralität zu bewahren.
Weder die deutsche noch die am 18. Dezember 1916 initiierte US-amerikanische Friedensinitiative führten zu konkreten Friedensverhandlungen. Vielmehr waren sowohl die Mittelmächte als auch die Entente nach dem propagandistischen Schlagabtausch fest entschlossen, den Krieg fortzuführen.
Quellen
GRUNEWALD, Jacques / SCHERER, André (Hg.), L'Allemagne et les problèmes de la paix
pendant la première guerre mondiale. Documents extraits de l'Office allemand des
affaires étrangères, Bd. 1, Paris 1962, Nr. 420, S. 613-615.
Rede des Reichskanzlers über das Friedensangebot vom 16.12.1916, in: www.stahlgewitter.com (Letzter Zugriff am: 27.01.2009).
Literatur
HOFF, Henning, Friedensinitiative, in: HIRSCHFELD, Gerhard / KRUMEICH, Gerd / RENZ,
Irina (Hg.), Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn u. a. 2009,
S. 510-512.
MOMMSEN, Wolfgang J., Deutschland, in: HIRSCHFELD, Gerhard / KRUMEICH, Gerd / RENZ,
Irina (Hg.), Enzyklopädie Erster Weltkrieg, Paderborn u. a. 2009, S. 15-30, hier 20-21.
STEGLICH, Wolfgang, Bündnissicherung oder Verständigungsfrieden. Untersuchungen zu dem
Friedensangebot der Mittelmächte vom 12. Dezember 1916 (Göttinger Bausteine zur
Geschichtswissenschaft, 28), Göttingen 1958.