Geistliche Schulaufsicht
Bereits im 19. Jahrhundert war die geistliche Schulaufsicht nicht unumstritten. Die Lehrer, vertreten durch den Bayerischen Volksschullehrerverein, forderten genauso wie die Sozialdemokraten und die Liberalen ihre Abschaffung. Während der Kulturkämpfe in den 1870er Jahren wurde die geistliche Schulaufsicht in einigen kleineren deutschen Staaten abgeschafft. Sie blieb allerdings in Bayern und in Preußen, dort nur eingeschränkt, bestehen.
Literatur
EGGERSDORFER, Franz Xaver, Die Schulpolitik in Bayern von der Revolution bis zum
Abgang des Ministeriums Hoffmann, München 1920.
GROSSPIETSCH, Lydia, Geistliche Schulaufsicht (19. / 20. Jahrhundert), in: www.historisches-lexikon-bayerns.de (Letzter Zugriff am: 07.07.2010).
HENNING, Diethard, Johannes Hoffmann. Sozialdemokrat und Bayerischer Ministerpräsident
(Schriftenreihe der Georg-von-Vollmar-Akademie 3), München u. a. 1990,
S. 109-146.
HUBER, Ernst Rudolf, Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Bd. 5: Weltkrieg, Revolution und
Reichserneuerung 1914-1919, Stuttgart
u. a. 1978, S. 750 f., 878, 884-891.
HÜTTL, Ludwig, Die Stellungnahme der katholischen Kirche und Publizistik zur
Revolution in Bayern 1918/1919, in: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 34
(1971), S. 652-695.
KERN, Peter, Kirche, Staat und Geistliche Schulaufsicht. Schule als Terrain
politischer Dilatorik, in: Blätter für pfälzische Kirchengeschichte und religiöse
Volkskunde 45 (1978), S. 76-92.