Ruhraufstand im März/April 1920
Im Ruhrgebiet jedoch wurden die Kampfmaßnahmen fortgesetzt. Hier hatten Anhänger der USPD, Kommunisten, Anarchisten, Syndikalisten aber auch Sozialdemokraten eine "Rote Ruhrarmee" aufgestellt, die bis zu 50.000 Mann umfasste und bis zum 22. März das gesamte Ruhrgebiet unter ihre Kontrolle brachte. Der Aufstand war dezentral nach dem Modell einer Räterepublik organisiert, was jedoch zur Uneinheitlichkeit hinsichtlich seiner Zielsetzung führte. Verhandlungen zwischen der Reichsregierung und den Aufständischen scheiterten am 2. April endgültig. Mit der Reichwehr und Freikorps marschierten Truppen ins Ruhrgebiet ein, die kurz zuvor mit dem Kapp-Lüttwitz-Putsch sympathisiert oder sich bestenfalls neutral verhalten hatten. Diese schlugen den Aufstand bis zum 5. April blutig nieder. Reste der "Roten Ruhrarmee" zogen sich in die britische Besatzungszone im Rheinland zurück.
Literatur
BÜTTNER, Ursula, Weimar. Die überforderte Republik. 1918-1933, in: BENZ,
Wolfgang (Hg.), Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 18:
20. Jahrhundert (1918-2000), Stuttgart 2010, S. 171-767, hier
366-373.
ELIASBERG, George, Der Ruhrkrieg von 1920 (Schriftenreihe des Forschungsinstituts der
Friedrich-Ebert-Stiftung 100), Bonn-Bad Godesberg 1974.
KOLB, Eberhard, Die Weimarer Republik (Oldenbourg Grundriss der Geschichte 16),
München 72009, S. 41.
LUCAS, Erhard, Märzrevolution 1920, 3 Bde., Frankfurt am Main 1970-1978.