Freisinger Bischofskonferenz 1924 vom 9.-10. September
Nach der Verabschiedung einer Grußadresse an den Papst wurde des verstorbenen Würzburger Bischofs Ferdinand von Schloer gedacht, jedoch auf eine Beratung hinsichtlich seiner Nachfolge verzichtet. Die Bischöfe beklagten den rechtlichen Schwebezustand in Bezug auf das Konkordat, da die Regierung bereits die Unterschrift geleistet hatte, es aber noch immer nicht durch das Reich und den Landtag ratifiziert war. Hinsichtlich der Regelung der Militärseelsorge sprachen sich die bayerischen Bischöfe deutlich für die Ablehnung eines unabhängigen Feldpropstes aus, wie ihn die Reichsregierung vorgeschlagen hatte. Der Münchener Erzbischof Kardinal Faulhaber versicherte, dass er sich in dieser Angelegenheit an den Heiligen Stuhl wenden werde.
Weitere Themen waren unter anderem der Ludwig-Missions-Verein, der neue Einheitskatechismus für den Religionsunterricht, die konfessionelle Lehrerbildung, die Gefahr der völkischen Bewegungen im Jugendbereich, Caritasfragen, die Kirchensteuer, die wirtschaftliche Lage des Klerus, das anstehende Heilige Jahr, Querelen über die Seelsorge in der deutschen Nationalkirche Santa Maria dell'Anima in Rom sowie liturgische und verwaltungstechnische Fragen.
Quellen
Protokoll der Konferenz des bayerischen Episkopats vom 9.-10. September 1924, in:
VOLK, Ludwig (Bearb.), Akten Kardinal Michael von Faulhabers 1917-1945, Bd. 1:
1917-1934 (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte A 17), Mainz 1975,
Nr. 158, S. 339-347.
Literatur
Freisinger Bischofskonferenz; Schlagwort Nr. 24080.