Dokument-Nr. 16309
Radomski, Joseph
an Pacelli, Eugenio
Hirschberg-Cunnersdorf, 14. Juni 1926
Bekanntlich ist der Päpstliche Administrator Prälat R. Weimann am 10.8.25 gestorben. Etwa 20 Jahre hindurch stand seinem Hauswesen die Witwe seines Bruders, Frau Hermine Weimann vor u. hat ihn bis zu seinem Tode betreut. Ich lebte in Posen mit den Beiden viele Jahre in Freundschaft u. kann aus eigener Wahrnehmung bezeugen, daß Frau Weimann ihre besten Jahre ihrem Schwager opferte u. jetzt in ihrem Alter von über 50 Jahren keine Stelle mehr findet, welche sie u. ihren noch unversorgten Sohn erhält. Prälat Weimann hat für beide durch ansehnliche Ersparnisse vorgesorgt. Da er sie in Wertpapieren anlegte, so sind sie jetzt fast wertlos u. die Frau steht vor einem Nichts da. Verbilligt nimmt sie keine Pflegeanstalt auf u. die volle Pension kann sie nicht zahlen.
Im Namen und Auftrage der Frau Weimann bitte ich daher, ihr aus geeigneten kirchlichen Fonds eine laufende Unterstützung mit Rücksicht auf die Verdienste des Prälaten Weimann um die Kirche vermitteln zu wollen. Frau Weimann wohnt noch in Tütz, Westpr.
Hochachtungsvoll
Radomski.