Dokument-Nr. 19516

Ėllis (eigentlich Kobyliskij), Lev Lvovič: [Kein Betreff]. Locarno-Monti, vor dem 09. Mai 1928

Berg Ludwig, Prof. Dr.: Ex Oriente. Religiöse und philosophische Probleme des Ostens und des Westens. Beiträge orthodoxer und katholischer (unierter und lateinischer) Schriftsteller in deutscher, russischer und französischer Sprache. Mit einem achtfarbigen Titelbild und sechs einfarbigen Bildern. Mainz Matthias-Grünewald Verlag. 1927. 427 Seiten. Gebunden 16,00 R. M., geheftet 14,00 RM.
Hohe Anerkennung und aufrichtige Freude möchte ich über "Ex Oriente" zum Ausdruck bringen. Ich habe das Buch 5 mal durchgelesen und einige Arbeiten, insbesondere die von Universitätsprofessor Baron v.  Taube gründlich durchstudiert. Das Buch hat alle meine Erwartungen übertroffen und hat mir großen Nutzen und große Freude gebracht. Es würde mir schwierig fallen, ein anderes Werk zu nennen, das diesem Buche gleichzustellen wäre. Alles ist aufs Beste gelungen. Denselben Eindruck habe ich auch bei allen meinen Bekannten wahrgenommen, die das Buch gelesen haben.
Die Redeweise des Buches ist ruhig, irenisch und objektiv. Man findet in dem Buche eine Fülle verschiedener Mitteilungen, Anschauungen, Urteile, zugleich aber auch eine Einheit des Planes und des Grundgedankens: Die Idee der Weltkirche. Der hochberühmte Name des Wladimir Solowiew, der leider in sehr vielen Emigrantenkreisen verschwiegen oder entstellt wird, leuchtet klärend und versöhnend aus vielen Artikeln des "Ex Oriente". Ein Bild des wahren, alten Russlands, nicht entstellt durch die freimaurerischen oder byzantinischen Täuschungen, macht sich zum ersten Male wiederum deutlich sichtbar trotz der vergangenen Jahrhunderte. Die Tonart der beweisführenden Artikel ist friedlich, ruhig und bedachtsam.
Rührend ist der Besuch eines russischen Klosters durch die
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Söhne des Heil. Benedikts. Ausgezeichnet ist das Lebensbild des Heil. Seraphim. Ernst und bedeutunsvoll [sic] ist der Artikel von Prof.  Grivec. Die Abbildung der Kiewer Kathedrale, die ich selbst gut kenne, ist wunderbar!
Das Sammelbuch "Ex Oriente" hat uns Russen insgesamt eine gute, echt deutsche Lehre gegeben. Was für eine Energie, und ein Erfindungssinn sind erforderlich gewesen, um den gläubigen Russen dieses lebende Denkmal zu errichten. Wir danken aufrichtig!
gez. Dr. Leo Kobilinski-Ellis
Locarno-Monti (Schweiz)
(orthodoxer Schriftsteller.)
Empfohlene Zitierweise
Ėllis (eigentlich Kobyliskij), Lev Lvovič, [Kein Betreff], Locarno-Monti vom vor dem 09. Mai 1928, Anlage, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Dokument Nr. 19516, URL: www.pacelli-edition.de/Dokument/19516. Letzter Zugriff am: 21.05.2024.
Online seit 20.01.2020.