TEI-P5
                        
                            Eissfeldt, Otto
                         
                        
                        "Der Besuch des September-Meetings der Society for Old Testament Study, über das der
        Herausgeber in dem vorigen Heft dieser Zeitschrift berichtet hat, hat bei uns deutschen
        Teilnehmern den Wunsch nach einer der englischen ähnlichen Gesellschaft wachgerufen. Als
        sich dann wenige Wochen später beim ersten deutschen evangelischen Theologen-Tag in
        Eisennach [sic] die evangelischen Alttestamentler zu einer Sektion zusammenfanden, wurden
        wir uns des wertvollen Besitzes bewußt, den wir – neben dieser überkonfessionellen
        Zeitschrift – in dem seit 1921 im Anschluß an die Orientalisten-Tage gehaltenen
        überkonfessionellen Alttestamentler-Tagungen haben, und wir waren einstimmig der Meinung,
        daß die alttestamentlichen Sektionen der Theologen-Tage sich keinesfalls als Ersatz der mit
        den Orientalisten-Tagen verbundenen Alttestamentler-Tagungen betrachten könnten und wollten,
        daß vielmehr jene Alttestamentler-Tagungen auf alle Weise zu fördern seien. Aus solchen
        Erwägungen heraus ist in der Alttestamentler-Sektion des Eisenacher Theologen-Tages der
        folgende Antrag eingebracht worden:
'Die alttestamentliche Sektion des ersten deutschen evangelischen Theologen-Tages beschließt die Gründung einer überkonfessionellen deutschen Gesellschaft zur Förderung der alttestamentlichen Wissenschaft.
Die Gesellschaft soll nicht eigentlich eine neue Organisation sein und noch weniger den Anlaß geben zu einer neuen Tagung, sie soll vielmehr nur der Erhaltung und Stärkung der schon bestehenden Einrichtungen und Bestrebungen dienen, nämlich
1. der Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft;
3. dem Verkehr der deutschen Alttestamentler mit denen des Auslands, namentlich mit der englischen Society for O. T. Studies;
4. der Abwehr von Angriffen auf den Unterricht des Hebräischen in Schule und Hochschule und auf das Hebräische als Fach der theologischen Examina.'
Da die, nur einen Ausschnitt der Alttestamentler darstellende Sektion des Theologen-Tages sich nicht für befugt hielt, die Gründung der Gesellschaft zu vollziehen, wurde beschlossen, den Antrag in dieser Zeitschrift zu veröffentlichen und damit die für unsere Wissenschaft interessierte Oeffentlickeit zu einer Erörterung aufzufordern, die Gründung selbst aber und die Festlegung aller Einzelheiten (Art der Vorstandswahl usw.) für den im Anschluß an den Bonner Orientalisten-Tag im August 1928 zu haltenden Alttestamentler-Tag in Aussicht zu nehmen. Nur wurde, um den auf die Gründung der Gesellschaft hinzielenden Bestrebungen einen festen Mittelpunkt zu geben, der bisherige Leiter der Alttestamentler-Tage, Volz - Tübingen, auf Antrag Sellin - Berlin zum vorläufigen Vorsitzenden gewählt.
So ergeht hiemit an die deutschen Alttestamentler die Bitte, den Plan zu erwägen und ihre Meinungen darüber dem genannten Vorsitzenden, Prof. Paul Volz, Tübingen, Neckarhalde 55, oder an Herrn Prof. Lorenz Dürr, Braunsberg (Ostpreußen), oder an Herrn Dr. H. Torczyner, Berlin W 50, Bambergerstr. 57, die sich zur Entgegennahme solcher Mitteilungen freundlichst bereit erklärt haben, oder endlich dem Unterzeichneten mitzuteilen. Es ist aber erwünscht, daß wir schon jetzt noch einen Schritt weiter kommen. Der Bonner Ortsausschuß für den Orientalisten-Tag würde es, wie ich von einem seiner Mitglieder erfahre,
O. Eissfeldt, Halle a. S. Seydlitzstraße 14 a I 
                        Siehe die
            textidentische Anlage im Archiv des Staatssekretariats (Dokument Nr. 4439). 
                        
                             
                        
                             
                        Online seit 20.01.2020. 
                    
    Dokument-Nr. 2002
Eissfeldt, Otto : [Kein Betreff], in: Zeitschrift für alttestamentliche Wissenschaft und die Kunde des nachbiblischen
        Judentums
: [Kein Betreff], in: Zeitschrift für alttestamentliche Wissenschaft und die Kunde des nachbiblischen
        Judentums N. F. 4,4, 1927
 N. F. 4,4, 1927
                        'Die alttestamentliche Sektion des ersten deutschen evangelischen Theologen-Tages beschließt die Gründung einer überkonfessionellen deutschen Gesellschaft zur Förderung der alttestamentlichen Wissenschaft.
Die Gesellschaft soll nicht eigentlich eine neue Organisation sein und noch weniger den Anlaß geben zu einer neuen Tagung, sie soll vielmehr nur der Erhaltung und Stärkung der schon bestehenden Einrichtungen und Bestrebungen dienen, nämlich
1. der Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft;
2r
 2. dem den Orientalisten-Tagungen
        angegliederten Alttestamentler-Tag;3. dem Verkehr der deutschen Alttestamentler mit denen des Auslands, namentlich mit der englischen Society for O. T. Studies;
4. der Abwehr von Angriffen auf den Unterricht des Hebräischen in Schule und Hochschule und auf das Hebräische als Fach der theologischen Examina.'
Da die, nur einen Ausschnitt der Alttestamentler darstellende Sektion des Theologen-Tages sich nicht für befugt hielt, die Gründung der Gesellschaft zu vollziehen, wurde beschlossen, den Antrag in dieser Zeitschrift zu veröffentlichen und damit die für unsere Wissenschaft interessierte Oeffentlickeit zu einer Erörterung aufzufordern, die Gründung selbst aber und die Festlegung aller Einzelheiten (Art der Vorstandswahl usw.) für den im Anschluß an den Bonner Orientalisten-Tag im August 1928 zu haltenden Alttestamentler-Tag in Aussicht zu nehmen. Nur wurde, um den auf die Gründung der Gesellschaft hinzielenden Bestrebungen einen festen Mittelpunkt zu geben, der bisherige Leiter der Alttestamentler-Tage, Volz - Tübingen, auf Antrag Sellin - Berlin zum vorläufigen Vorsitzenden gewählt.
So ergeht hiemit an die deutschen Alttestamentler die Bitte, den Plan zu erwägen und ihre Meinungen darüber dem genannten Vorsitzenden, Prof. Paul Volz, Tübingen, Neckarhalde 55, oder an Herrn Prof. Lorenz Dürr, Braunsberg (Ostpreußen), oder an Herrn Dr. H. Torczyner, Berlin W 50, Bambergerstr. 57, die sich zur Entgegennahme solcher Mitteilungen freundlichst bereit erklärt haben, oder endlich dem Unterzeichneten mitzuteilen. Es ist aber erwünscht, daß wir schon jetzt noch einen Schritt weiter kommen. Der Bonner Ortsausschuß für den Orientalisten-Tag würde es, wie ich von einem seiner Mitglieder erfahre,
3r
sehr begrüßen, wenn er sich bei seinen
        Vorbereitungen auf eine wenigstens keimhaft bestehende deutsche Gesellschaft zur Förderung
        der alttestamentlichen Wissenschaft stützen könnte. So erlaube ich mir, diejenigen Leser
        unserer Zeitschrift, die dem vorgetragenen Plan zustimmen, zu bitten, daß sie schon jetzt
        ihre vorläufigen Beitrittserklärungen einem der vier genannten Alttestamentler zusenden
        möchten.O. Eissfeldt, Halle a. S. Seydlitzstraße 14 a I
1↑Seitenzählung von den Editoren eingefügt.
                            
                        