Dokument-Nr. 18482
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) von Groß-Leipzig: [Entschließung]. [Leipzig], vor dem 22. Mai 1925
Die Sozialdemokratische Partei von Gross-Leipzig hat folgende Entschliessung gefasst:
"Der Wahlkreis Leipzig hat bei den Wahlen vom 29. März die sozialdemokratischen Stimmen auf 41,25 % der abgegebenen Stimmen zu steigern vermocht. Dies gelang durch den Entschluss, einen eigenen sozialdemokratischen Präsidentschaftskandidaten aufzustellen, durch die restlose Tätigkeit der Funktionäre. Aus dem Wahlergebis war zu ersehen, dass das sozialistische Proletariat das unterschütterliche Bollwerk der Republik geblieben ist. Eben deswegen protestieren die
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Leipziger
Funktionäre gegen die Absicht, den sozialistischen Präsidentschaftskandidaten Fallen [sic] zu
lassen. Im Interesse der Republik fordert die Versammlung von den Zentralinstanzen der
Partei die Aufrechterhaltung der sozialdemokratischen Sammelkandidatur. Sie protestiert
gegen das Bestreben bestimmter Gruppen, die Partei vor vollendete Tatsachen zu stellen. Die
Funktionäre erklären, falls die Parteiinstanzen im Gegensatz zur grundsätzlichen Einstellung
der Leipziger Parteigenossenschaft auf die Aufstellung einer eigenen Kandidatur verzichtet,
sich die Entscheidung für ihre Haltung im Wah1kampf vorzubehalten.