Dokument-Nr. 6078
Pacelli, Eugenio
an Gasparri, Pietro
München, 15. September 1918
Regest
Diego von Bergen, ehemals preußischer Vatikangesandter und nunmehr Ministerialdirigent im Auswärtigen Amt, der gemäßigt gesinnt ist, besuchte Pacelli, um sich vertraulich über die Möglichkeit einer Aktion des Papstes zugunsten des Friedens auszutauschen. Gemäß der Weisung Gasparris erklärte der Nuntius, der gegenwärtige Zeitpunkt sei auch nach Ansicht des Heiligen Stuhls für ein solches Unternehmen nicht günstig; dennoch wäre es von Vorteil, wenn der Papst streng vertraulich die innersten Absichten der Reichsregierung kennen würde, damit er dadurch in die Lage versetzt würde, zu einem ihm günstig erscheinenden Moment in voller Kenntnis der Sache eine solche Aktion zu unternehmen. Hierzu sollte die Reichsregierung auch ihr Maximum an Konzessionen mitteilen, das sie für den Frieden zuzugestehen bereit ist. Von Bergen sagte zu, darüber streng vertraulich mit dem Reichskanzler zu sprechen und erklärte, er habe volles Vertrauen in den Papst, den er als den ersten Diplomat der Welt und als einzig möglichen Friedensmittler bezeichnete. Die heute veröffentlichte österreichische Note an die kriegführenden Staaten bezeichnete er als übereilt und in dieser Form nicht zielführend. Burian sei zu sehr Theoretiker und beharre auf seinen Ideen, auch als im deutschen Hauptquartier zahlreiche Einwände gemacht wurden; so musste er zugeben, im Vorfeld nicht die feindlichen Absichten sondiert zu haben. In Bezug auf die deutschen Kriegsziele erklärte von Bergen, man erstrebe den Vorkriegszustand. Hierauf erwidert Pacelli, dies sei keine geeignete Verhandlungsposition, da die Entente besonders nach dem Kriegseintritt der USA und der damit verbundenen Siegesgewissheit sich damit nicht zufrieden geben werde. Deutschland müsse wissen, ob es glaube, den ständig wachsenden Kräften der Feinde Widerstand leisten zu können. Hierauf erwiderte Bergen, es sei ganz sicher, dass Deutschland nicht besiegt werden könne, auch wenn es umgekehrt den Krieg militärisch nicht mehr gewinnen könne. Der gegenwärtige Rückzug sei die Taktik Ludendorffs, der zur Vermeidung großer Verluste eine gestaffelte und elastische Front gebildet habe, sodass trotz einiger Niederlagen der Krieg noch Jahre gehen könne. Pacelli glaubt freilich, gestützt auf andere Quellen, dass diese Sicht der militärischen Lage Deutschlands zu optimistisch ist. Soeben wurde Pacelli mitgeteilt, die Reichsregierung habe die Pläne des Generals Hoffmann, über die er am 4. November berichtete, nicht angenommen.Betreff
Sulla possibilità di trattative di pace
Come mi feci un dovere di prevenire Vostra Eminenza Reverendissima col mio rispettoso cifrato N. 224 del 4 corrente, è venuto a visitarmi il Signor Diego von Bergen


254v
Sede; ma che, malgrado ciò, sarebbe assai utile se il
Santo Padre conoscesse, in via segretissima e per Sua norma, il pensiero intimo del Governo Imperiale
Il Signor von Bergen mi ha assicurato che parlerebbe segretamente della cosa col Signor Cancelliere dell'Impero



255r
so così
importante, aveva sondato le intenzioni degli Stati nemici; ed egli mi ha affermato
che no.Tornando a discorrere dei fini di guerra o condizioni di pace della Germania, il Signor von Bergen mi ha confermato che il programma della Germania nel momento presente sarebbe il ritorno allo statu quo ante: evacuazione del Belgio


255v
già nel principio di Agosto, è ormai
terminata o quasi; che la tattica di Ludendorff

Mi sia permesso, in fine del presente rispettoso Rapporto di significare altresì all'Eminenza Vostra che, secondo notizie giuntemi ora, il Governo di Berlino non ha accolto le vedute ed i progetti del Generale Hoffmann

Dopo di ciò, chinato umilmente al bacio della Sacra Porpora, con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico