Document no. 13720
Stuckenberg, Beda
to Pacelli, Eugenio
Thuine, 27 March 1924
Gnädigster Herr!
Welch eine grosse Freude brachte uns die durch die Schwester Oberin im Franziskus-Krankenhaus in Berlin übersandte Spende für unsere armen Kinder, und bitten wir Ew. Erzbischöflichen Gnaden, für diese reiche Spende den Ausdruck unseres tiefempfundenen aufrichtigsten Dankes gnädigst entgegennehmen zu wollen. Für unsere etwa 40 Erstkommunikanten und auch für die zu Ostern aus der Schule und damit aus unserm Institut entlassenen Schüler muss noch so manches Kleidungsstück beschafft werden. Die Eltern unserer ca. 200 aus dem jetzt besetzten Gebiet an der Ruhr und am Rhein entstammenden Kinder befinden sich noch immer in grosser Notlage. Dank der gnädigen Fürsorge Gottes und der Hilfe hochherziger, edler Spender, deren täglich im gemeinsamen Gebete der Schwestern und Kinder besonders gedacht wird, haben wir den Betrieb in unserm Mutterhause mit sei-
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nen etwa 560 Insassen bis jetzt aufrecht
erhalten können. In kindlicher Liebe und Dankbarkeit gedenken wir auch oft unseres
Hochverehrten Heiligen Vaters, der unserm Mutterhause durch gütige Vermittlung Ew.
Erzbischöflichen Gnaden so manche liebe Spende zugehen liess, und wird es auch weiterhin
unser Bestreben sein, die Anhänglichkeit an Rom, die Liebe und das Vertrauen zu unserm
gemeinsamen Heiligen Vater bei unsern Pflegebefohlenen besonders zu pflegen.Mit wiederholtem Ausdruck ehrfurchtsvollsten Dankes zeichnet in tiefster Ehrerbietung
Ew. Erzbischöflichen Gnaden
untertänigste Dienerin
Schw. M. Beda, Generaloberin