Document no. 15695
Pacelli, Eugenio
to [Pizzardo, Giuseppe]![Show short biography](./resources/images/document/i-icon.png)
, 15 December 1926
Summary
Pacelli teilt dem Substituten im Staatssekretariat Pizzardo in einem persönlichen und privaten Schreiben aus Rorschach mit, dass ihn gerade sein Nuntiaturauditor Centoz aus Berlin anrief und ihn über ein Telegramm informierte, in dem Gasparri um Stellungnahme bat bezüglich einer Privataudienz für den Publizisten Friedrich Naumann. Der Nuntius weist darauf hin, dass Pizzardo selbst, die beiden Kurienkardinäle Frühwirth und Ehrle sowie der Abtprimas der Benediktinischen Konföderation von Stotzingen den Publizisten kennen. Naumann ist Protestant, steht der katholischen Kirche aber wohlwollend gegenüber, was auch aus seinem im letzten Jahr erschienenen Buch mit Porträt-Skizzen aus den Jahren des Weltkrieges nach persönlichen Begegnungen hervorgeht. Darin sind auch Skizzen über einige Nuntien und über den General der Jesuiten Ledóchowski enthalten. Nichtsdestotrotz bezeichnet der Nuntius Naumann als eine ein wenig umstrittene Persönlichkeit. Der Publizist reist und redet viel und man weiß nicht, was man davon glauben soll. Nach der Revolution war eine für einige Zeit im Auswärtigen Amt und er trägt weiterhin den Titel eines bevollmächtigten Ministers, aber eventuell ungerechtfertigter Weise. Er war ein Freund des derzeitigen Außenministers Stresemann. Vor einigen Jahren soll er von Stresemann zum Botschafter in Paris oder in Belgien nominiert worden sein, doch daraus wurde nichts. Pacelli weiß, dass Naumann von vielen nicht ernst genommen wird. Auf jeden Fall muss man seiner Einschätzung nach mit ihm sehr vorsichtig reden, um nicht kompromittiert zu werden. Der Nuntius glaubt, dass auch der deutsche Botschafter beim Heiligen Stuhl von Bergen den Publizisten kennt und Auskunft über ihn erteilen könnte. Angesichts von Naumans grundsätzlich guten Absichten sieht Pacelli keine Gründe dafür, ihm eine Privataudienz zu verweigern, aber er rät dabei zu großer Zurückhaltung. Schließlich ist damit zu rechnen, dass er früher oder später darüber schreiben wird. Abschließend entschuldigt sich Pacelli für die Eile und die nicht akkurate Form in diesem privaten und persönlichen Schreiben.[no subject]
L'ottimo Mons. Centoz
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Ella conosce certamente il detto Signore, che è noto pure agli Eminentissimi Früwirth
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104v
e [sic]
riserva. Sarebbe poi da attendere con grande probabilità che presto o tardi egli
pubblicherebbe uno scritto sulla Udienza medesima.Perdoni la fretta e la forma non accurata di questa mia puramente privata e personale. Con inalterabile stima sono
Sempre Suo affmo
+ Eugenio P.
1↑Hds. eingefügt von
Pacelli.
2↑Hds. gestrichen, vermutlich von Pacelli.