Document no. 20315
Pacelli, Eugenio
to Pizzardo, Giuseppe
[Berlin], 02 March 1929
Summary
Pacelli erinnert an seinen Bericht aus dem Jahr 1927 über den päpstlichen Kammerherrn Semer. Infolge des Votums des Breslauer Fürstbischofs Kardinal Bertram äußerte er die Meinung, dass die Streichung von Semers Namen aus der Liste der päpstlichen Kammerherrn unter der folgenden Bedingungen ausgesetzt werden sollte: Semer sollte sich dazu verpflichten, den Titel bis zu einer ausdrücklichen neuen Erlaubnis des Heiligen Stuhls nicht mehr zu führen, weder auf Briefen, noch auf Visitenkarten oder auf andere Weise. Bei Zuwiderhandlung solle der Heilige Stuhl Semer von der oben genannten Liste streichen. Allerdings weiß Pacelli nicht, welche Entscheidung der Heilige Stuhl fällte. Nun sandte der Berliner Katholik Vinatzer, der nach Informationen des Berliner Jesuiten Rauterkus einen guten Ruf genießt, einen vertraulichen Brief an die Nuntiatur, aus dem Pacelli in italienischer Übersetzung zitiert. Vinatzer berichtet, dass Semer bei einer wichtigen geschäftlichen Besprechung eine Visitenkarte mit der Aufschrift "Geheimer Kammerherr Sr. Heiligkeit des Papstes Pius XI." benutzte, die Insignien eines päpstlichen Kammerherrn führte und Fotos von sich in der Uniform eines Kammerherrn zeigte, um auf diese Weise zu beeindrucken und einen Geschäftsabschluss zu bewirken. Da Vinatzer erfuhr, dass Semer nicht mehr dazu berechtigt sei, den Titel zu führen, bittet er um Klärung der Angelegenheit. Pacelli erhielt vom zuständigen Berliner Pfarrer Richard die Auskunft, dass Vinatzer den Ruf eines überzeugten Katholiken genießt. Von anderer Seite erfuhr der Nuntius allerdings, dass Vinatzers Aussagen mit einigem Vorbehalt betrachtet werden müssen. Abschließend berichtet Pacelli, dass er Semer weisungsgemäß 3000 Mark durch den Berliner Jesuiten Rauterkus übergeben ließ.Subject
Sul Sig. Francesco Semer




Ignoro quale definitiva decisione la S. Sede abbia poi presa al riguardo.
Senonché il Sig. Dr. jur. Massimiliano Vinatzer


391v
ha
testé diretto a questa Nunziatura in via confidenziale la lettera che comunico qui appresso
a V. E. nella sua traduzione italiana:"Riferendomi cortesemente al colloquio avuto per telefono col Rev. Segretario particolare



392r
Avendo ricevuto da alcune parti cattive notizie
sul Sig. Semer ed avendo appreso che egli non è più autorizzato a portare il titolo in
parola, stimo, nell'interesse della nostra Religione cattolica e dell'Autorità
ecclesiastica, ora specialmente che il nome del Santo Padre in seguito al grande avvenimento
Avendo chiesto informazioni al parroco del sunnominato Signore, Rev. P. Richard S. J., questi mi ha bensì comunicato che il Dr. Vinatzer gode fama di convinto e fedele cattolico; da altra fonte parte [sic] parte ho tuttavia appreso che le di lui affermazioni debbano essere prese con qualche riserva.
Nel portare quanto sopra a conoscenza dell'E. V., profitto in pari tempo dell'occasione per riferirLe che, in conformità di quanto l'Eminentissimo Superiore si degnò di significarmi con telegramma nello scorso mese di Maggio del 25 Maggio s. a., consegnai al Sig. Semer per mezzo del Rev. P. Rauterkus S. J.

Colgo volentieri l'opportunità per raffermarmi con sensi di profondo ossequio
Dell'E. V. R.