Document no. 8794
Pacelli, Eugenio
to Gasparri, Pietro
Munich, 12 January 1921
Summary
Nach Auskunft Adolf Kardinal Bertrams berichtet Pacelli über die Entwicklungen in der Frage der Militärseelsorge. Die Konsistorialkongregation hatte am 6. Mai 1920 dem Vorschlag des preußischen Episkopats betreffend die Aufhebung der exemten Feldpropstei und Übertragung der entsprechenden Jurisdiktion auf die Ortsordinarien zugestimmt. Daraufhin hatte der Paderborner Bischof Kaspar Klein ein Memorandum erarbeitet, das Pacelli der Reichsregierung hätte unterbreiten sollen. Inzwischen schlug Reichswehrminister Otto Geßler dem Heiligen Stuhl mittels des deutschen Botschafters beim Heiligen Stuhl Diego von Bergen einen Kandidaten als neuen Feldpropst vor, der angeblich im Staatssekretariat befürwortet wird. Das Reichswehrministerium erfuhr mittlerweile von der genannten Übereinkunft des Episkopats mit dem Heiligen Stuhl und beschwerte sich darüber, dass diese ohne vorherige Rücksprache mit ihm getroffen worden sei. Als Reaktion verweigerte es dem für das Amt des Feldpropstes vorgesehenen Generalvikar Paul Schwamborn, dessen Kandidatur der Episkopat übrigens zustimmen würde, die Teilnahme an der von Bischof Klein organisierten Konferenz über die endgültige Festlegung des Wortlauts des genannten Memorandums. Angesichts der wichtigen Angelegenheit bittet Kardinal Bertram Gasparri darum, das Missverständnis mit Diego von Bergen dahingehend aufzuklären, dass es sich um eine interne kirchliche Angelegenheit handele und der Episkopat sich vorbehalte, über Pacelli entsprechende Verhandlungen mit der Regierung führen zu lassen.[no subject]









13v
zione intervenire conferenza indetta dal Vescovo
di Paderbona per fissare definitivamente menzionato memoriale. Cardinale
Breslavia
Pacelli
1↑Protokollnummer rekonstruiert aus Protokollbuch.
2↑"lo" hds. vom
Schreiber durchgestrichen.
3↑"da
altra parte" hds. vom Schreiber unterstrichen.
4↑Hds. eingefügt, vermutlich vom Schreiber.