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                        In Anbetracht des Ersten Saarländischen Katholikentages am 3. Juni 1923 und der
    erfolglosen französischen Bemühungen, den Heiligen Stuhl zur administrativen Trennung des Saargebietes von
    den Diözesen Trier und Speyer zu bewegen, wurde während der Debatte über die Saarpolitik
    Raymond Poincarés am 22. Juni in der französischen Deputiertenkammer auch die dortige Kirchenpolitik
    scharf von der Opposition angegriffen. Die Vorgehensweise der französischen Botschaft beim
    Heiligen Stuhl wurde ebenfalls kritisiert. Der Berichterstatter der Regierung, der Abgeordnete
    Louis-Marie-Pierre Le Nail, wies darauf hin, dass das Konkordat zwischen Bayern und dem
    Heiligen Stuhl der Errichtung eines Saarbistums entgegenstehe, man jedoch einen modus
    vivendi zu finden versuche. 
                        
                             
                        
                             
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    Debatte der französischen Chambre des Députés zur Saarfrage vom 22. Juni 1923
Bibliography
SELBACH, Hans-Ludwig, Katholische Kirche und französische Rheinlandpolitik nach dem
      Ersten Weltkrieg. Nationale, regionale und kirchliche Interessen zwischen Rhein, Saar
      und Ruhr (1918-1924) (Libelli Rhenani. Schriften der Erzbischöflichen Diözesan- und
      Dombibliothek zu rheinischen Kirchen- und Landesgeschichte sowie zur Buch- und
      Bibliotheksgeschichte 48), Köln 2013, S. 394 f.
                        