Katholischer Deutscher Frauenbund, Kongress vom 10. bis 13. Oktober 1924 in Hildesheim
Durch die Folgen des Krieges, der wirtschaftlichen Probleme und des gesellschaftlichen Wandels in den 1920er Jahren sah sich der Katholische Frauenbund veranlasst, die Ehe als Institution zu stärken. Daher stimmte die Mehrheit der Teilnehmerinnen für die Einrichtung von Eheberatungsstellen. Die in der Folgezeit gegründeten Einrichtungen sollten Anlaufstellen des Frauenbundes für verheiratete Frauen sein, die mit Ehe- und familiären Problemen zu kämpfen hatten. Die gehaltenen Vorträge und Referate wurden in dem Sammelband "Katholische Ehe" veröffentlicht.
Auch strukturelle Fragen wurden besprochen: Da die Generalversammlung erstmals als Delegiertenversammlung gestaltet wurde, wurde nicht nur dieses Format erprobt, sondern auch ein neuer Zentralausschuss gewählt. Die Versammlung konstituierte das neue Zentralorgan aus den bisherigen Mitgliederinnen des Vorstandes, Vertreterinnen der Zweigvereine, Delegierten der Provinzial- und Regionalverbände sowie der Sachkommissionen. Außerdem wurden auch Vertreterinnen der Jugend sowie der für den Frauenbund hauptberuflich Tätigen integriert. Die bisherige Vorsitzende Hedwig Dransfeld trat aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl an. Als ihre Nachfolgerin wurde Clara Schmidt gewählt.
Des Weiteren berieten die Delegierten über die Planungen und die Finanzierung des Baus einer Frauenfriedenskirche, der nach der Überwindung der Inflation forciert werden sollte. Auch ein Fortbildungs- und Erholungsheim für Frauen sollte geschaffen werden. Für den Bereich der Mittelstandsfürsorge, der bereits seit Ende des Krieges vom Frauenbund betrieben wurde, sollte eine Kommission gebildet werden.
Bibliography
BROEL, Regina, Chronik des Katholischen Frauenbundes, in: Fünfundzwanzig Jahre
Katholischer Deutscher Frauenbund, Köln 1928, S. 142-150, hier 148 .
Katholische Ehe. Vorträge gehalten auf der Delegierten-Versammlung des Katholischen
Deutschen Frauenbundes in Hildesheim 11. - 13. Okt. 1924, Düsseldorf 1927.
7 Jahrzehnte Katholischer Deutscher Frauenbund, Köln 1973, S. 5.