Anfrage von Kuno Graf Westarp vom 7. Juni 1918 im Reichstag über die Auslandsreisen Matthias Erzbergers
Der Direktor des Auswärtigen Amts, Erhard Deutelmoser, antwortete, dass es sich bei der Reise nach Wien um eine Privatangelegenheit gehandelt habe und es auch keine anderen Auslandsaufträge für Erzberger gegeben habe. Dieser habe sich ehrenamtlich in kirchlichen Belangen engagiert und nach seiner Rückkehr aus Wien Informationen an den amtlichen Presse- und Nachrichtendienst weitergegeben.
Deutelmoser verschwieg somit, dass Erzberger im Rahmen seiner Propagandatätigkeit für das Auswärtige Amt mehrere Auslandsreisen nach Rom, Wien, Budapest, Sofia und Bukarest unternommen hatte.
Sources
Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Reichstags.
XIII. Legislaturperiode, II. Session 1918, Bd. 312: Von der
148. Sitzung am 18. April 1918 bis zur 172. Sitzung am 11. Juli
1918, Berlin 1918, 169. Sitzung vom 7. Juni, S. 5261-5295, hier
5261 f. in: www.reichstagsprotokolle.de (Last access: 21.09.2010).
Stenographische Berichte über die Verhandlungen des Reichstags.
XIII. Legislaturperiode, II. Session 1918, Bd. 324: Anlagen zu den
Stenographischen Berichten Nr. 1397 bis 1700, Berlin 1914/18, Nr. 1595,
S. 2258, in: www.reichstagsprotokolle.de (Last access: 21.09.2010).
Bibliography
EPSTEIN, Klaus, Matthias Erzberger und das Dilemma der deutschen Demokratie, Berlin
1962, S. 138-172.
HAAS, Reimund, Matthias Erzberger, Hubert Bastgen und die kirchenpolitischen Pläne für
eine katholische Kirchenunion mit Bulgarien (1916-1918), in: Ostkirchliche Studien 55
(2006), S. 218-258.