Katholische Gesellenvereine
Das Ziel dieser Vereine war es, die Not der wandernden ledigen Gesellen zu lindern und ihnen fern der Heimat den Halt einer christlichen Familie zu geben. Zu diesem Zweck wurden Gesellenhäuser gegründet, die zu Anlaufstellen für die wandernden Gesellen wurden. Zudem entstanden als Hilfseinrichtungen Sterbe-, Spar- und Krankenkassen.
Unter der Leitung von Generalpräses Franz Hubert Maria Schweitzer (1902-1924) wurde 1907 ein Generalsekretariat als Verbandszentrale eingerichtet. Dem Generalpräses wurde ein Generalrat als Leitungsorgan an die Seite gestellt. Dazu wurde erstmals ein Mitgliedbeitrag erhoben. 1907 erhielt der Gesamtverband die offizielle Bezeichnung "Verband katholischer Gesellenvereine". Nach dem Verlust vieler Mitglieder im Ersten Weltkrieg erholten sich die katholischen Gesellenvereine in der Weimarer Republik. Es wurden eigene Schulungszentren für Vereinsmitglieder gegründet und die Vereinsstrukturen weiter demokratisiert.
Die lokalen katholischen Gesellenvereine wurden zu Bezirksverbänden zusammengeschlossen. Aus diesen ging ein Diözesanverband hervor. Die Diözesanverbände innerhalb eines selbständigen Staates bildeten einen Landesverband. Die Organisationsstruktur gewährleistete sowohl eine enge Anbindung an die Kirche als auch die Berücksichtung der jeweiligen politischen Verhältnisse.
Bibliography
Kolpingwerk Deutschland. Verbandsgeschichte, in: www.kolping.de (Last access: 20.01.2016).
KRACHT, Hans Joachim, Organisation und Bildungsarbeit der Katholischen
Gesellenvereine, Wentorf bei Hamburg 1975.
SCHEMKEN, Heinz, Kolpingfamilie, Kolpingwerk, in: Lexikon für Theologie und Kirche3 6 (1997),
Sp. 204.