Apostolisches Vikariat Dänemark
Nach der Reformation war nur noch ein kleiner Teil der Bevölkerung Skandinaviens katholisch geblieben und er wurde durch Gesetze stark unterdrückt. Ab dem 17. Jahrhundert wurde vom Erzbistum Köln aus die Seelsorge in der norddeutschen und skandinavischen Diaspora organisiert und durch die Nuntien koordiniert. 1667 übertrug die Kongregation für die Glaubensverbreitung (Propaganda Fide) einem Titularbischof und Apostolischen Vikar mit Sitz in Hannover die Jurisdiktion über das sogenannte Apostolische Vikariat des Nordens, das die norddeutschen Gebiete, bald auch das gesamte Gebiet Skandinaviens umfasste. 1841 ging das nun deutlich verkleinerte nordische Vikariat in den Zuständigkeitsbereich des Bischofs von Osnabrück über.
1868 schied Dänemark aus dem nordischen Vikariat aus und wurde zur eigenen Apostolischen Präfektur erhoben, zu der auch die Färöer Inseln, Island und Grönland gehörten. Erster Präfekt war Hermann Grüder (1869-1883), der von der Missionsstation in Kopenhagen aus den Ausbau der Missionspfarreien betrieb. 1892 wurde Dänemark zum Apostolischen Vikariat erhoben. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Südjütland mit der Pfarrei Hadersleben in den Verband integriert, während 1923 Island zu einer eigenen Präfektur erhoben wurde. Ab 1922 leitete Joseph Brems OPraem das Vikariat. Anfang der 1930er Jahre umfasste das es 32 Missionspfarreien mit ca. 24.200 Katholiken.
Bibliography
GATZ, Erwin, Bistum Osnabrück und Apostolisches Vikariat der Nordischen Missionen, in:
DERS. (Hg.), Die Bistümer der deutschsprachigen Länder von der Säkularisation bis zur
Gegenwart, Freiburg im Breisgau 2005, S. 547-565.
METZLER, Johannes, Die apostolischen Vikariate des Nordens. Ihre Entstehung, ihre
Entwicklung und ihre Verwaltung. Ein Beitrag zur Geschichte der nordischen Missionen,
Paderborn 1919.
METZLER, Johannes, Dänemark, in: Lexikon für Theologie und Kirche 3 (1931), Sp. 140-143, hier 143.
ROSSUM, Wilhelm Marinus van, Die religiöse Lage der Katholiken in den nordischen
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