Te Deum
Das auch als Ambrosianischer Lobgesang bekannte Lied soll der Legende nach von Ambrosius von Mailand und Augustinus zu Beginn des 4. Jahrhunderts verfasst worden sein. Der aus zwei Hauptteilen bestehende Gesang erfuhr im ersten Jahrtausend einige Modifikationen, da er sowohl in der benediktinischen Tageszeitenliturgie als auch in Gemeindegottesdiensten Anwendung fand. Nicht zuletzt gehörte er auch zum Kernbestand des römischen Offiziums für hohe Feiertage. Das Te Deum gliedert sich in einen ersten auf Gottvater ausgerichteten Lobeshymnus (V. 1-10), der in einer trinitarischen Doxologie mündet (V. 11-13). Der zweite Teil ist ein christologischer Hymnus (V. 14-21), der an die Formulierungen des Glaubensbekenntnisses angelehnt ist. Den Abschluss bildet ein aus mehreren Psalmen zusammengesetztes Versikel (V. 22-29). Im Mittelalter und in der Neuzeit gehörte das Te Deum zum Kernbestand der Liturgie an Hochfesten und besonderen Anlässen, wozu auch die Abschlussfeiern von Konzilien oder Synoden, Bischofswahlen, Abtsweihen, Krönungsfeierlichkeiten, Reliquienübertragungen oder Heiligsprechungen zählten. Das Te Deum wurde von einer Vielzahl bekannter Komponisten vertont, darunter Händel, Haydn, Liszt, Verdi, Dvořak und Bruckner.
Sources
Das vollständige Römische Meßbuch lateinisch und deutsch mit allgemeinen und besonderen
Einführungen im Anschluß an das Meßbuch von Anselm SCHOTT O. S. B., Freiburg
im Breisgau 81941, S. [228-230].
Bibliography
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Nachschlagewerke für alle Fragen zum Gottesdienst, Freiburg im Breisgau
32005, S. 512.
GERHARDS, Albert / LURZ, Friedrich, Te Deum, in: Lexikon für Theologie und Kirche3 9 (2000),
Sp. 1306-1308.
MANSER, Anselm, Te Deum, in: Lexikon für Theologie und Kirche 9 (1937), Sp. 1027-1029.
PODHRADSKY, Gerhard, Lexikon der Liturgie. Ein Überblick für die Praxis, Innsbruck /
München / Wien 1962, Sp. 383 f.