Fuldaer Bischofskonferenz, Diskussion über die Errichtung katholischer Lehrstühle in Frankfurt am Main
Im Rahmen der Konferenz 1918 konkretisierten die Bischöfe: "Die Konferenz hält die Errichtung von einer oder zwei katholischen Professuren für Religionsgeschichte und Religionsphilosophie an der Universität Frankfurt für äußerst wünschenswert. Da die Errichtung bei den Behörden nicht auf Schwierigkeiten stößt, so gibt die Konferenz dem Bischof von Limburg anheim, sich zur Beschaffung der Mittel mit dem Fuldaer Universitätskomitee in Verbindung zu setzen" (Protokoll 1918, Nr. 60).
1919 nahm der Episkopat weitere Standorte in den Blick: "Die Konferenz hält es für sehr wünschenswert, daß an mehreren Universitäten katholische Professuren für Religionsgeschichte und Philosophie vom Ministerium errichtet werden; wenn nähere Kenntnis über den Erfolg einer Vorstellung beim Minister zugunsten der Universität Frankfurt am Main vorhanden ist, soll demnächst für die Universitäten Berlin, Halle und Göttingen der Antrag gestellt werden" (Protokoll 1919, HÜRTEN, Nr. 11). In dem von GATZ herausgegebenen Protokoll derselben Konferenz heißt es abweichend: "Die Konferenz hält es für sehr wünschenswert, daß an mehreren Universitäten katholische Professuren für Geschichte und Philosophie vom Ministerium errichtet werden; wenn nähere Kenntnis über den Erfolg einer Vorstellung beim Minister vorhanden ist, soll zunächst für die Universitäten Frankfurt, Berlin, Halle und Göttingen der Antrag gestellt werden" (Protokoll 1919, GATZ, Nr. 11, Hervorhebung der Unterschiede durch die Editoren).
Auf der Konferenz 1920 weiteren die Bischöfe das Anliegen nochmals auf die "Notwendigkeit der Heranbildung eines geeigneten philosophischen Nachwuchses aus Theologen- und Laienkreisen" aus. Insgesamt verschob sich der Fokus damit auf die Philosophie, für die ein eigenes Institut gegründet werden sollte. Grundsätzlich wollte der Episkopat "die Landesregierung ... ersuchen, an den Universitäten, wo keine theologischen Fakultäten bestehen, je einen Lehrauftrag aus dem Bereich der fehlenden Fakultät zu erteilen mit der Maßgabe, daß der Inhaber des Lehrauftrags aus dem Gebiete der Religionsphilosophie, der Religionsgeschichte und vergleichenden Religionswissenschaft Vorlesungen zum Zweck der Allgemeinbildung der Studierenden der nicht theologischen Fakultäten hält, und für die Universitäten Cöln und Frankfurt a. M. ein gleiches Verfahren" anregen (Protokoll 1920, Nr. 16).
Sources
Protokoll der Bischofskonferenz in Fulda, 21.-23. August 1917, in: GATZ, Erwin (Hg.),
Akten der Fuldaer Bischofskonferenz, Bd. 3: 1900-1919 (Veröffentlichungen der Kommission
für Zeitgeschichte A 39), Mainz 1985, Nr. 310, S. 275-285, hier 279.
Protokoll der Fuldaer Bischofskonferenz vom 20.-22. August 1918, in: GATZ, Erwin
(Bearb.), Akten der Fuldaer Bischofskonferenz, Bd. 3: 1900-1919 (Veröffentlichungen der
Kommission für Zeitgeschichte A 39), Mainz 1985, Nr. 328, S. 291-303, hier
302.
Protokoll der Fuldaer Bischofkonferenz vom 22.-24 August 1919, in: GATZ, Erwin
(Bearb.), Akten der Fuldaer Bischofskonferenz, Bd. 1II: 1900-1919 (Veröffentlichungen der
Kommission für Zeitgeschichte A 39), Mainz 1985, Nr. 345, S. 308-318, hier
312.
Protokoll der Fuldaer Bischofskonferenz vom 22.-24. August 1919, in: HÜRTEN, Heinz
(Bearb.), Akten deutscher Bischöfe über die Lage der Kirche 1918-1933, Bd. 1: 1918-1925
(Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte A 51), Paderborn u. a. 2007,
Nr. 49, S. 87-97, hier 91.
Protokoll der Fuldaer Bischofskonferenz vom 27. bis 29. Januar 1920, in: HÜRTEN,
Heinz (Bearb.), Akten deutscher Bischöfe über die Lage der Kirche 1918-1933, Bd. 1:
1918-1925 (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte A 51), Paderborn
u. a. 2007, Nr. 84, S. 179-189, hier 182 f.
Bibliography
Fuldaer Bischofskonferenz; Schlagwort Nr. 6037.