Deutsche Zentrumspartei in Hessen

In Reaktion auf die Reichsgründung von 1871 und den Beginn des Kulturkampfes konstituierte sich in Hessen eine Katholische Volkspartei, die sich seit 1872 an den Landtagswahlen beteiligte und ihre stärkste Bastion in Mainz besaß. Hauptorgan der Partei war das "Mainzer Journal". Nachdem die hessischen Reichstagsabgeordneten der Partei von Anfang an in der Zentrumsfraktion Platz genommen hatten, schloss sich die Katholische Volkspartei 1887 der Zentrumspartei an. Sie trat für den Abbau der hessischen Kirchenkampfgesetze sowie die Durchsetzung des direkten Wahlrechts ein. Die Schulfrage stand ebenfalls im Brennpunkt der Parteiarbeit. Bis zur Novemberrevolution wurde die hessische Zentrumspartei allerdings von den Nationalliberalen und der Regierung marginalisiert. Nun trat sie jedoch einer provisorischen Landesregierung mit den Sozialdemokraten (SPD) bei.
Bei der Wahl zur verfassunggebenden Landesversammlung (Volkskammer) am 26. Januar 1919 erhielt das Zentrum 17,6 Prozent der abgegebenen Stimmen bzw. 13 Mandate. Sie bildete daraufhin mit der SPD und der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) eine Weimarer Koalition, die bis 1930 bestand. Bei den folgenden Landtagswahlen erhielt die Zentrumspartei am 27. November 1921 17,4 Prozent bzw. 13 Mandate, am 7. Dezember 1924 16,1 Prozent bzw. 11 Mandate , am 13. November 1927 17,7 Prozent bzw. 13 Mandate, am 15. November 1931 14,3 Prozent bzw. 10 Mandate und am 19. Juni 1932 14,5 Prozent bzw. 10 Mandate. Es gelang dem hessischen Zentrum während der Weimarer Republik nicht, ihr Hauptziel zu erreichen. Die Simultanschule, die mit dem Volksschulgesetz vom 16. Juni 1874 eingeführt worden war, wurde durch das Volksschulgesetz vom 25. Oktober 1921 nicht wesentlich verändert.
Bibliography
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Deutsche Zentrumspartei in Hessen, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 1468, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/1468. Last access: 21-12-2024.
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