Gesangsunternehmen "Cappella Sistina"
Analysis
Am 7. September 1924 richtete Pacelli ein Schreiben an die deutschen Bischöfe: "Von Seiner Eminenz dem Hochwürdigsten Herrn Kardinalstaatssekretär bin ich beauftragt mitzuteilen, dass der bekannte Maestro Mons. Casimiri von Rom abgereist ist, um eine Konzertreise mit mehrstimmigen Gesangsaufführungen durch Deutschland zu machen. Die Hochwürdigsten Herren werden gebeten, diese Aufführungen nicht mit ihrer Anwesenheit zu beehren, ebenso den Klerus davon abzuhalten, sich für ermächtigt zu erachten, das Theater oder einen der priesterlichen Würde nicht geziemenden Ort zu besuchen, um dem Konzert beizuwohnen." Er tat dies aufgrund einer Weisung vom Vortag (Dokument Nr. 12325). Offenbar hatten sich Casimiri und entlassene Mitglieder römischer Chöre zum Geschäftsunternehmen "Cappella Sistina" zusammengeschlossen und tourten durch Amerika und Europa. Weil die "Cappella Sistina" 1925 in der Diözese Speyer auftreten wollte, fragte der dortige Bischof Ludwig Sebastian Pacelli am 7. August 1925 telegraphisch an, ob die Anweisungen zum Umgang mit der "Cappella Sistina" noch galten. Pacelli wandte sich an Gasparri (Dokument Nr. 18027), der bestätigte, dass die "disposizioni" weiterhin galten (Dokument Nr. 15474).Sources
Pacelli an die deutschen Erzbischöfe und Bischöfe, München vom 7. September 1924,
Entwurf; AAV, Arch. Nunz. Berlino 93, fasc. 4, fol. 106r u.
107r.
Max Thelemann, Schriftleiter für Kulturpolitik der "Bayerischen Volkszeitung", an
Pacelli vom 17. Oktober 1924; AAV, Arch. Nunz. Berlino 93, fasc. 4,
fol. 109rv.
Ludwig Sebastian an Pacelli vom 7. August 1925; AAV,
Arch. Nunz. Berlino 93, fasc. 4, fol. 112r.
Bibliography
CARACI VELA, Maria, Casimiri, in: Dizionario Biografico degli Italiani 21 (1978), S. 344-347.