Österreichisches Ultimatum gegenüber Serbien 1914
Die österreichisch-ungarischen Militärs forderten als Reaktion die schnelle Niederwerfung Serbiens. Das Deutsche Reich sicherte am 5./6. Juli seine Bündnistreue im Zweibund zu. Wien setzte Sarajevo am 23. Juli ein auf 48 Stunden festgesetztes Ultimatum mit weitreichenden Forderungen: Einbeziehung von österreichischen Behörden in die Ermittlungen gegen die Hintermänner des Attentats und deren scharfe strafrechtliche Verfolgung. Obwohl Sarajevo die Bedingungen des Ultimatums fast vollständig akzeptierte, reichte das Wien nicht aus. Österreich-Ungarn brach die diplomatischen Beziehungen zu Serbien ab und leitete die Mobilmachung ein. Wien schlug die internationalen Vermittlungsversuche aus und erklärte Serbien am 28. Juli den Krieg. Bereits tags darauf wurde Belgrad bombardiert. Die russische Mobilmachung gegen Österreich-Ungarn beantwortete das Deutsche Reich am 1. August seinerseits mit der Kriegserklärung. Dem mit Russland in der Entente verbündeten Frankreich erklärte das Deutsche Reich am 3. August den Krieg. Um den Schlieffen-Plan gegen Frankreich durchzusetzen, verletzte das Deutsche Reich die Neutralität Belgiens, weshalb ihm England am 4. August den Krieg erklärte. Damit war der Erste Weltkrieg ausgebrochen.
Sources
Schreiben Graf Berchtolds an Freiherrn von Giesl in Belgrad (Ultimatum an Serbien),
in: Österreich im Ersten Weltkrieg 1914-1918, in: www.uibk.ac.at (Last access: 18.03.2013).
Bibliography
MIX, Andreas, Das Attentat von Sarajevo, in: www.dhm.de (Last access: 08.05.2015).
SCRIBA, Arnulf, Der Weg in den Krieg, in: www.dhm.de (Last access: 08.05.2015).
MIX, Andreas, Die Zuspitzung der Juli-Krise, in: www.dhm.de (Last access: 08.05.2015).
BERGHAHN, Volker, Sarajewo, 28. Juni 1914. Der Untergang des alten Europa,
München 1997.
RAUCHENSTEINER, Manfried, Der Tod des Doppeladlers. Österreich-Ungarn und der Erste
Weltkrieg, Graz / Wien / Köln 1997, S. 63-100.