Apostolische Nuntiatur in Paris

Die ersten permanenten Nuntien nach Frankreich entsandte der Heilige Stuhl zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Von kurzen Unterbrechungen abgesehen war bis zur Französischen Revolution stets ein Nuntius am Hof des französischen Königs präsent. Danach wurde erst 1817 wieder ein permanenter diplomatischer Vertreter nach Paris entsandt. Die Pariser Nuntiatur gehörte dabei spätestens seit dem 18. Jahrhundert zu denen I. Klasse, deren Inhaber nach ihrer Amtszeit stets das Kardinalat erhielten.
Aufgrund der Trennung von Kirche und Staat wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und dem Heiligen Stuhl 1904 abermals abgebrochen und der Nuntius Benedetto Lorenzelli abberufen. Zurück blieb als Incaricato della S. Sede per gli interessi religiosi in Francia e custode degli archivi della Nunziatura Carlo Montagnini bis zu seiner Ausweisung 1906. Erst 1921 wurden die diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen, Nuntius wurde Bonaventura Cerretti. Sein Nachfolger wurde 1926 Luigi Maglione, der das Amt bis 1936 innehatte.
Eine Hauptaufgabe der Nuntien in den 1920er Jahren bestand darin, das Verhältnis zwischen Kirche und Staat unter den Bedingungen des Laizismus neu zu ordnen. Daneben war Paris selbstverständlich ein Hauptschauplatz der internationalen Diplomatie, auf dem die Nuntien ihrer Aufgabe der Informationsbeschaffung besonders gewissenhaft nachkommen mussten. Die Wiederbesetzung der Nuntiatur war daher ein wichtiger Schritt auf dem Weg, die seit 1870 beschädigte Bedeutung des Heiligen Stuhls in den internationalen Beziehungen wiederherzustellen. Ein weiteres wichtiges Tätigkeitsfeld der Nuntien war die Auseinandersetzung um die Action française.
Bibliography
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Recommended quotation
Apostolische Nuntiatur in Paris, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 15083, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/15083. Last access: 21-12-2024.
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