Am 29. September 1859 ließ Pius IX. dem Freiburger Erzbischof Hermann von
Vicari ein Breve zukommen, in welchem er diesen anwies, wie er die Übereinkunft zwischen dem
Papst und Großherzog Friedrich I. zur Regelung der Angelegenheiten der katholischen
Kirche im Großherzogtum Baden vom 28. Juni 1859 konkret umsetzen solle. Diese Regelung hatte
einen Schlussstrich unter die Auseinandersetzung um das Verhältnis zwischen katholischer
Kirche und badischem Staat setzen sollen, die mit der Revolution von 1848/49 begonnen hatte.
Unter anderem hieß es in der von Pacelli zitierten Passage des Schreibens: "Weiter wird es
Deine Sorge sein, solche Männer als Generalvikar und außerordentliche oder ordentliche
Räte und Assessoren Deiner Erzbischöflichen Kurie auszuwählen, von denen Du weißt, dass sie
hinsichtlich bürgerlicher und politischer Angelegenheiten nicht mindergenehm sind."
Die
Umsetzung der Übereinkunft scheiterte jedoch am Widerstand der Liberalen. Sie wurde durch
das Gesetz, die rechtliche Stellung der Kirchen und kirchlichen Vereine im Staate
betreffend, vom 9. Oktober 1860 ersetzt.
Sources
MERCATI, Angelo (Hg.), Raccolta di concordati su materie ecclesiastiche tra la Santa
Sede e le autorità civili, Bd. 1: 1098-1914, Rom 21954,
S. 904-907.
Bibliography
Badisches Gesetz, die rechtliche Stellung der Kirchen und kirchlichen Vereine im
Staate betreffend, vom 9. Oktober 1860;
Schlagwort
Nr. 924.
Recommended quotation
Breve Pius' IX. an Hermann von Vicari vom 29. September
1859, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 1763, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/1763. Last access: 21-12-2024.
Online since 29-01-2018, last modification 26-06-2019.Show PDF