Polnische-sowjetischer Krieg
Ab April 1920 herrschte offener Krieg zwischen Polen und Sowjetrussland. Als sich im Krieg zwischen der bürgerlichen Ukrainischen Volksrepublik unter Symon Wassyljowytsch Petljura und Sowjetrussland ein russischer Sieg deutlich abzeichnete, unterzeichnete das polnische Staatsoberhaupt Józef Piłsudski einen Bündnisvertrag mit der Ukraine und versprach, alle eroberten ukrainischen Gebiete bis auf die Westukraine an die Volksrepublik zurückzugeben. Am 7. Mai 1920 konnte Kiew eingenommen werden. Jedoch gelang der Roten Armee eine erfolgreiche Gegenoffensive, die erst im August an der Weichsel gestoppt werden konnte. Nun gingen die Polen ihrerseits in die Offensive und erreichten im September 1920 in etwa die deutsch-russische Kampflinie von 1916, die wiederum stellenweise der polnisch-sowjetischen Grenzlinie vom Frühjahr 1920 glich. Ganz Ostgalizien und Teile von Belarus und Wolhynien waren wieder unter polnischer Kontrolle.
Als damit beide Kontrahenten ihre Ziele verfehlt hatten, beendeten sie den Krieg am 12. Oktober 1920 durch einen Waffenstillstand. Am 18. März 1921 wurde der polnisch-sowjetische Friedensvertrag von Riga geschlossen. Die Ukrainische Volksrepublik wurde dabei nicht wiedererrichtet.
Bibliography
BORODZIEJ, Włodzimierz, Geschichte Polens im 20. Jahrhundert (Europäische
Geschichte im 20. Jahrhundert), München 2010, S. 103-118.
DAVIES, Norman, White Eagle – Red Star. The Polish-Soviet War 1919-1920, London
1972.