Schleswig-Holsteinische Bauern- und Landarbeiter-Demokratie (SHBLD)
Zwar errang die SHBLD in Schleswig-Holstein zunächst beachtliche Erfolge, jedoch war sie in der Weimarer Nationalversammlung, die am 19. Januar 1919 gewählt wurden, mit nur einem Abgeordneten vertreten. Auch in die preußische Verfassunggebende Landesversammlung, die am 26. Januar 1919 gewählt wurde, konnte sie nur einen Vertreter entsenden. Die beiden Abgeordneten schlossen sich jeweils als Hospitanten der DDP-Fraktion an. In diesem parlamentarischen Misserfolg lag neben dem Fehlen einer gefestigten Organisation bereits der Keim zum Niedergang der Partei.
Mit der Umbenennung der SHBLD in Schleswig-Holsteinsche Landespartei (SHLP) im Februar 1919 war der Versuch verbunden, auch die städtisch-mittelständische Wählerschaft anzusprechen. Dieses Vorhaben blieb jedoch erfolglos. In den kleineren Gemeinden der schleswig-holsteinischen Geest verfügte die SHLP hingegen über eine gewisse Stabilität. Zahlreiche Vertreter aus dem schleswig-holsteinischen Bauernverein, aber auch Vertreter gewerblicher Verbände und des ländlichen Bildungswesens waren in der Partei aktiv. Jedoch besiegelte die Niederlage bei den preußischen Landtagswahlen am 20. Februar 1921, bei denen die SHLP ihren Abgeordnetensitz verlor, das Schicksal der Landespartei endgültig. Bereits zuvor hatte sie bei den Reichstagswahlen am 6. Juni 1920 keinen Sitz erlangen können. Sie führte bis zu ihrer Auflösung im Jahre 1925 ein Schattendasein. Die ländlichen Wähler Schleswig-Holsteins wandten sich in den folgenden Jahren der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) zu.
Bibliography
FALTER, Jürgen / LINDENBERGER, Thomas / SCHUMANN, Siegfried, Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik. Materialien zum Wahlverhalten 1919-1933 (Statistische Arbeitsbücher zur neueren deutschen Geschichte), München 1986, S. 51, 59, 101.
STOLTENBERG, Gerhard, Politische Strömungen im schleswig-holsteinischen Landvolk 1918-1933. Ein Beitrag zur politischen Meinungsbildung in der Weimarer Republik (Beiträge zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 24), Düsseldorf 1962, S. 33-36, 54 f.