Reform des franziskanischen Breviers von 1914
Papst Pius X. leitete Anfang des 20. Jahrhunderts eine Brevierreform ein, um die Bedeutung des Sonntags wieder zu stärken und die eigentlich vorgesehene wöchentliche Persolvierung aller Psalmen wieder herzustellen. Die zahlreichen Festtage der Heiligen hatten die Feier des Sonntags immer weiter verdrängt. Nach der Reform durften sonntags keine Heiligenfeste mehr gefeiert werden, wenn es nicht Feste des Herrn oder Oktavtage eines Festes des Herrn waren. Das Brevier für den Sonntag wurde stark gekürzt, um den Klerus an diesem arbeitsreichen Tag zu entlasten. Den charakteristischen Horen Laudes, Prim und Komplet wurden passende Psalmen zugeordnet, außerdem wurden einige Cantica aus dem Alten Testament neu eingeführt.
Die Reform wurde durch die Apostolische Konstitution vom 1. November 1911 eingeleitet, spätestens ab dem 1. Januar 1913 sollten alle Kleriker das neue Psalterium benutzen. Die päpstliche Reform sollte jedoch nur der Anfang sein. Pius X. setzte eine Kommission ein, die eine umfassende Reform von Brevier und Missale erarbeiten sollte. Der Klerus begrüßte in seiner Mehrheit die Brevierreform.
Die franziskanischen Orden reformierten im Anschluss an die römische Reform ihr Brevier. Nachdem zunächst das neue franziskanische Brevier am 20. Februar 1914 approbiert wurde, gab es 1920 und 1926 Änderungsbestrebungen innerhalb des Kapuzinerordens, wobei insbesondere die Berücksichtigung der Heiligen der franziskanischen Orden ein Anliegen war. Am 11. Februar 1927 wurde das neue Brevier mit einem überarbeiteten Heiligenkalender approbiert. Dieses Brevier orientierte sich an dem "Breviarium Capuccinum", das Generalminister Bernhard Christen von Andermatt 1894 von der Ritenkongregation bestätigt bekommen hatte.
Bibliography
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