Tabgha

1889 erwarb der Palästina-Verein, der spätere "Deutsche Verein vom Heiligen Land", die Ländereien bei Tabgha am See Genezareth in der Provinz Syrien des Osmanischen Reiches, um ein Hospiz zu errichten. Das Ziel einer deutschen katholischen Kolonie musste aufgrund der widrigen Bedingungen für Siedler fallen gelassen werden. Von 1907 bis 1939 wurde Tabgha von Lazaristen verwaltet. 1911 fanden im Auftrag der Görres-Gesellschaft Ausgrabungen auf dem Gelände statt, bei denen byzantinische Kirchenfundamente aus dem 5. Jahrhundert freigelegt wurden. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch das Mosaik zur Brotvermehrung (Mt 14,13–21), das zwei Fische und einen Korb mit vier Broten zeigt, zum ersten Mal entdeckt; die breite Öffentlichkeit erfuhr jedoch erst nach seiner "Wiederentdeckung" 1932 davon. Ab 1916 wurde die Einrichtung als Erholungsheim für deutsche Soldaten genutzt. Das Hospiz und das Landgut in Tabgha wurden in den 1920er Jahren - nun unter britischem Mandat - erweitert und erfreuten sich unter britischen und amerikanischen Offizieren großer Beliebtheit.
Sources
Mt 14,13–21, in: Die Bibel [Einheitsübersetzung 2016], in: www.bibleserver.com (Last access: 07.11.2018).
Bibliography
BRIZIC, Hieronymus, Mit Pater Hieronymus durch die Geschichte von Tabgha II, in: Tabgha 2012. Festschrift zur Einweihung des neuen Klostergebäudes am 17. Mai 2012, Jerusalem 2012, S. 77-89.
DE LUCA, Stefano, Vorgeschichte, Ursprung und Funktion der byzantinischen Klöster von Kafarnaum / Tabgha in der Region um den See Gennesaret, in: Tabgha 2012. Festschrift zur Einweihung des neuen Klostergebäudes am 17. Mai 2012, Jerusalem 2012, S. 24-59.
GEORGEN, Anneliese / GEORGEN, Anton, Tabgha am See Genesareth, München 1989, S. 4-6.
KAUFHOLD, Hubert, Der erste Bericht über das Mosaik mit dem Korb und den Fischen in Tabgha am See Gennesaret, in: Tabgha 2012. Festschrift zur Einweihung des neuen Klostergebäudes am 17. Mai 2012, Jerusalem 2012, S. 67-76.
MOCK, Stephan / SCHÄBITZ, Michael (Hg.), Das Heilige Land als Auftrag 1855-2005. 150 Jahre Deutscher Verein vom Heiligen Lande, Köln 2005, S. 64.
Recommended quotation
Tabgha, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', keyword no. 22007, URL: www.pacelli-edition.de/en/Keyword/22007. Last access: 21-12-2024.
Online since 24-03-2010, last modification 25-02-2019.
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