Philosophisch-theologische Hochschule in Eichstätt
Im Zuge seines Vorhabens der Errichtung einer aus seiner Sicht tridentinischen theologischen Bildungseinrichtung hatte Bischof Karl August von Reisach 1843 im Anschluss an das Priesterseminar ein bischöfliches Lyzeum gegründet, das die Genehmigung der königlich-bayerischen Regierung erhielt. Die königliche Zustimmungsverodnung erklärte allerdings eine adäquate Ausbildung zur Bedingung, die mit derjenigen an den in staatlicher Kooperation betriebenen Lyzeen vergleichbar war. Als Leiter wurde der jeweilige Regens des Priesterseminars eingesetzt, während die Professoren vom Bischof nach Verständigung mit den zuständigen Stellen im Kultusministerium ernannt wurden. War die Einrichtung zunächst nur für die Ausbildung des Diözesanklerus vorgesehen, kamen im Lauf der Zeit immer mehr auswärtige Studierende nach Eichstätt, vor allem als während des Kulturkampfs in den 1870er Jahren gerade in Preußen die Studienbedingungen stark eingeschränkt waren. In diesen Jahren wuchs die Zahl der Studenten sprunghaft auf 700 an, während zu Beginn des 20. Jahrhunderts die durchschnittliche Zahl bei 300 Studenten lag.
Im Zuge einer philosophischen Grundausbildung wurden die Fächer systematische und praktische Philosophie sowie Philosophiegeschichte, Psychologie, Welt- und Allgemeingeschichte, Mathematik und Physik, Chemie und Naturgeschichte sowie Pädagogik unterrichtet. In der Theologie bestand der Fächerkanon aus Dogmatik, Moraltheologie, Exegese, Pastoraltheologie, Kirchengeschichte, Kirchenrecht und Liturgik. 1924 wurde das Lyzeum in Philosophisch-theologische Hochschule umbenannt.
Die Hochschule besteht heute in Gestalt der Katholisch-Theologischen Fakultät der 1980 errichteten Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt fort.
Bibliography
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