Vossische Zeitung
Der von Voß als feuilletonistischer Redakteur engagierte Gotthold Ephraim Lessing legte den Grundstein der "Vossischen Zeitung" als stilistisch und inhaltlich niveauvolle Publikation. Ihre politisch liberale Ausrichtung wurde im Vormärz mit dem Eintreten für eine parlamentarische Verfassung und religiöse Toleranz manifest.
1848 konnte die "Vossische Zeitung" nach Zahl der Abonnenten als die erfolgreichste deutsche Zeitung gelten. 1914 übernahm der Berliner Ullstein-Verlag das prestigeträchtige, mittlerweile aber weniger absatzstarke und defizitäre Zeitungsunternehmen. Durch das große Verlagshaus war nicht nur das wirtschaftliche Überleben der "Vossischen Zeitung" gesichert, sondern auch der Fortbestand der redaktionellen Qualität gegeben. Richtungweisend und seit 1920 in Leitungsposition waren Georg Bernhard und Julius Elbau. Ihr intensiver Einsatz für ein demokratisches Deutschland zerbrach mit dem Ende der Weimarer Republik. Das nationalsozialistische Schriftleitergesetz belegte eine große Zahl der Journalisten mit Arbeitsverbot, sodass die "Vossische Zeitung" ihre Arbeit nicht fortsetzen konnte. Die Schlussnummer datiert auf den 31. März 1934.
Bibliography
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