Eklektizismus
Der später häufig polemisch gebrauchte Begriff wurde erstmals bei dem griechischen Philosophen Diogenes Laertios verwendet und verweist auf die Problematik des Nebeneinanders unterschiedlicher, eigentlich unvereinbarer Traditionen unter dem Dach des hellenistischen Denkens. Auch die Kirchenväter, die Begrifflichkeiten und Denkmuster der griechischen Philosophie für die Theologie fruchtbar machten, gingen eklektisch vor. In der nachantiken Zeit wurde mit dem Begriff eine wenig produktive und strukturierte Auffassung von Philosophie verbunden, die rein äußerlich die unterschiedlichen Denkweisen zusammenführt ohne die tiefer liegenden Unterschiede zu überwinden.
In der Aufklärung – etwa bei Diderot – wurde die eklektische Haltung wieder positiver gewertet und mit der Grundhaltung aufgeklärten Denkens assoziiert. Der aufklärungskritischen Theologie des 19. Jahrhunderts war vor diesem Hintergrund der Eklektizismus verdächtig und eine solche Haltung galt als fragwürdig, da sie aus Sicht der Neuscholastiker auf dem Feld der Theologie die Wahrheiten des Glaubens mit den Irrtümern menschlichen Denkens zu vereinigen suchte.
Bibliography
ALBRECHT, Michael, Eklektik. Eine Begriffsgeschichte mit Hinweisen auf die
Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte, Stuttgart 1994.
BAUR, Ludwig, Eklektizismus, in: Lexikon für Theologie und Kirche 3 (1931), Sp. 609.
KORTEN, Harald, Eklektizismus. I. In der Philosophie, in: Lexikon für Theologie und Kirche3 3 (1995),
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