Reichs-Landbund
Dem Reichs-Landbund gelang es im Gegensatz zum früheren Bund der Landwirte, mit seiner Organisation auch in die landwirtschaftlich geprägten Gebiete im Westen und Süden des Reichs vorzudringen. Jedoch behielten die dortigen Bauernvereine mittelfristig die Oberhand, so dass ab 1927/28 wieder die ostdeutschen Landbünde den Kern des Reichs-Landbundes bildeten. 1930 zählte die Organisation ca. 359.000 Mitglieder. Politisch war der Reichs-Landbund konservativ bis republikfeindlich.
Die meisten Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft pflegten seit März 1920 enge Verhältnisse zu den landwirtschaftlichen Interessenverbänden. Auch Reichspräsident Paul von Hindenburg setzte sich für die Landwirte ein. Verbündeter des Reichs-Landbundes war bis 1928 vor allem die Deutschnationale Volkspartei (DNVP), in Südwestdeutschland auch die Deutsche Volkspartei (DVP). 1929 gründete der Reichs-Landbund zusammen mit den anderen wichtigen Landwirtschaftsverbänden eine "Grüne Front", die jedoch nicht über einzelne gemeinsame Aktionen hinauskam. Auch versuchte man die Gründung neuer Parteien wie der Christlich-nationalen Bauern- und Landvolkpartei und der Konservativen Volkspartei. Seit Herbst 1930 gewannen die Nationalsozialisten (NSDAP) immer mehr Einfluss im Reichs-Landbund.
Bibliography
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MERKENICH, Stephanie, Grüne Front gegen Weimar. Reichs-Landbund und agrarischer
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