Verein Studentenhaus München
Er bestand aus drei Organen: 1. dem Vorstand unter dem Vorsitz des späteren bayerischen Ministerpräsidenten Eugen von Knilling, 2. der Studentenhaus G. m. b. H. als gemeinnützig wirtschaftender Einrichtung des Vereins unter der Leitung von Fritz Beck und dem Sekretär der Studierendenvertretung der Technischen Hochschule München, Hermann von Müller, und 3. der Mitgliederversammlung. Die Hilfeleistungen – zunächst vor allem die Studierendenspeisung in Mensen, daneben die Abgabe verbilligter Waren und Bekleidungshilfe, Krankenfürsorge, Arbeitsvermittlung sowie weitere kleinere Dienstleistungen und die Organisation kultureller Veranstaltungen – standen den Studierenden aller Münchener Hochschulen offen. Die Arbeit des Vereins wurde vor allem mit Hilfe von Spenden finanziert. Diese kamen zunächst hauptsächlich aus Großbritannien, den USA, der Schweiz und vom Heiligen Stuhl. Der anfangs niedrige Anteil inländischer Spenden erhöhte sich jedoch in der Folgezeit. 1926 konnte ein zentrales Studentenhaus mit Mensa, Bibliothek, Aufenthalts- und Verwaltungsräumen sowie Werkstätten eröffnet werden. Nach dem Tod von Knillings wurde 1927 der ehemalige Regierungspräsident Theodor von Winterstein Vorsitzender des Vereins.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde von Winterstein von Ernst Röhm abgelöst. Der Verein wurde gleichgeschaltet und in "Studentenwerk München e. V. (Wirtschaftsamt der Münchener Studentenschaft" umbenannt, Beck 1934 im Rahmen des sogenannten Röhm-Putsches ermordet.
Bibliography
DIEM, Veronika, Friedrich Beck (1889-1934) und die Gründungsgeschichte des Münchener Studentenwerkes, in: KRAUS, Elisabeth (Hg.), Die Universität München im Dritten Reich. Aufsätze, Teil 1 (Beiträge zur Geschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München 1), München 2006, S. 43-71.