Benediktinerabtei St. Emmaus in Prag
Karl IV. gründete am 21. November 1347 das Kloster als slawische Einrichtung, in der die Mönche anfangs nach slawischem Ritus Gebetszeiten und Gottesdienste feiern konnten. Bald wurde die Gemeinschaft in den Benediktinerorden eingegliedert. Die Abtei entwickelte sich zu einem Zentrum für Bildung und Kunst. Im 15. und 16. Jahrhundert konnte der Klosterbetrieb über längere Zeit wegen der husitischen und der reformatorischen Umbrüche in Böhmen nicht aufrecht erhalten werden. Erst im Zuge der Rekatholisierung wurde ab 1593 erneut ein geregeltes Klosterleben etabliert. Emaus wurde ab dem 17. Jahrhundert zu einer wichtigen Trägerinstanz der katholischen Reform in der Region. In den 1880er Jahren fand das Kloster zu einer neuen Blüte durch die Aufnahme der im Kulturkampf vertriebenen Beuroner Mönche, die auf den Gebieten von Seelsorge, Wissenschaft und Kunst neue Wege gingen. 1919 wurden im Zuge der Ethnienpolitik der Tschechischen Regierung die deutschen Mönche ausgewiesen. 1931 zählte das Kloster 38 Chormönche und ebenso viele Laienbrüder.
Bibliography
Benediktiner; Schlagwort Nr. 2088.
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