Dekret der Kongregation für die Orientalische Kirche "Cum data fuerit" vom 1. März 1929
Bereits am 1. Oktober 1890 hatte die Kongregation für die Glaubensverbreitung befohlen, dass verheiratete Priester der Ruthenen sich nicht in den USA niederlassen sollten. Das Dekret hatte jedoch wenig Wirkung. Anders 40 Jahre später "Cum data fuerit". Auch dieses Dekret war durch Beschwerden von römisch-katholischen Bischöfen in den USA veranlasst worden. Sie befürchteten, dass durch die wachsende Zahl verheirateter Priester der katholischen Ostkirchen in den USA der Pflichtzölibat auch in der römisch-katholischen Hierarchie in Frage gestellt werden könnte. "Cum data fuerit" führte für den ruthenischen Klerus in der Diaspora andere Regeln ein als für den Klerus in den traditionellen Siedlungsgebieten der Ruthenen im Karpatenraum, wo auch verheiratete Männer Priester werden durften. Das Dekret hatte zur Folge, dass für die Ruthenen in den USA kaum mehr eigene Pfarrer zur Verfügung standen, so dass in den 1930er Jahren Diaspora-Ruthenen massenhaft die mit Rom unierte Ostkirche verließen und zum orthodoxen Glauben übertraten.
Sources
Dekret der Kongregation für die Orientalische Kirche vom 1. März 1929, in: Acta
Apostolicae Sedis 21 (1929), S. 152-159, in: www.vatican.va (Last access: 16.08.2018).
Bibliography
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in: muse.jhu.edu (Last access: 17.08.2018).
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